Eine Taktik-Lehrstunde mit Jeff Tomlinson

Der Trainer der Düsseldorfer EG zeigt Medienvertretern das offensive Spielsystem.

Düsseldorf. Eine ausführliche Taktik-Lehrstunde mit Jeff Tomlinson gab es bei der Düsseldorfer EG. Was bisher kein Eishockeytrainer des Traditionsklubs in den vergangenen 20 Jahren angeboten hatte, wurde am Mittwoch den Düsseldorfer Medienvertretern im Anschluss an die wöchentliche Pressekonferenz zuteil.

Tomlinson sprach über das Offensiv-System der DEG, mit teilweise standardisierten Laufwegen in Angriff und Abwehr. Wie werden Torchancen kreiert? Wie werden sie verhindert?

"Im Eishockey passiert alles sehr schnell. Darum müssen die Spieler die Vorgaben verinnerlicht haben, damit wir erfolgreich sind", sagt der 40-Jährige. "Wir wollen natürlich viele Tore schießen, aber genauso wichtig ist, dass wir Tore verhindern."

Das gelang zuletzt im rheinischen Derby gegen Köln (3:7) überhaupt nicht. "Wir haben sieben Tore kassiert. Das ist sehr ärgerlich. In den Heimspielen gegen Straubing und Hamburg darf uns das nicht passieren."

In Video-Sequenzen aus dem Spiel gegen Köln zeigte Tomlinson, warum es zu dieser Gegentorflut kommen konnte. Meistens fallen Gegentore, wenn Spieler ihre Positionen nicht halten oder falsch zum Gegenspieler stehen. Gerade im Offensive-System, das Tomlinson spielen lässt, werden Fehler sofort bestraft. Dafür fallen ebenso schnell Tore, wenn die Vorgaben erfüllt werden.

"Wenn unser System funktioniert, macht der Gegner Fehler. Wir zwingen ihn dazu, weil wir kaum Raum für einen Pass lassen", sagt Tomlinson. "Es gibt zwar Ausreißer, wie zuletzt gegen Köln, aber ich fühle mich auf der Bank schon wohler, weil die Mannschaft die Spielweise immer öfter beibehält."

Einer der wichtigsten Akteure in der Offensive ist der sogenannte "F3", der Spieler, der im freien Raum vor dem gegnerischen Tor den schnellen Abschluss sucht. "Das klappt auch besser. Wir müssen allerdings weiter an der Qualität der Chancen arbeiten."

In den Heimspielen am Freitag gegen Straubing und am Sonntag gegen Hamburg soll es mit dem Toreschießen besser klappen. "Am besten wären sechs Punkte, dann können die Spieler auch ruhiger in die DEL-Pause gehen", sagt Manager Lance Nethery.