Erst Mannheim, dann München DEG vor der ultimativen Herausforderung

Düsseldorf · Mehr geht nicht an einem Wochenende für die Eishockeyprofis der DEG: Am Freitag kommt der Tabellenführer Adler Mannheim in den Dome, am Sonntag geht es zum Champions-League-Finalisten EHC München.

 DEG-Torwart Mathias Niederberger könnte am Freitag gegen Mannheim wieder spielen. Von den ersten drei direkten Duellen mit dem Tabellenführer gewann die DEG zwei.

DEG-Torwart Mathias Niederberger könnte am Freitag gegen Mannheim wieder spielen. Von den ersten drei direkten Duellen mit dem Tabellenführer gewann die DEG zwei.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Die DEG kann am Wochenende ihr Saisonziel erreichen. Obwohl gerade mal die Spieltage 44 und 45 von 52 anstehen in der Deutschen Eishockey Liga. Entweder holt sie selbst einen Punkt, oder der Tabellenelfte aus Krefeld gewinnt seine beiden Spiele nicht nach 60 Minuten. Dann hätte die DEG Platz zehn und damit die Qualifikation für die Pre-Play-offs sicher.

Wer die Spieler am Mittwoch nach dem Training darauf aufmerksam machte, erntete ungläubige Blicke. Mittelstürmer Ken-André Olimb wusste zunächst gar nicht, welches Saisonziel da überhaupt gemeint sein soll. Auch Torhüter Mathias Niederberger schien die Festigung von Platz zehn nur mäßig zu interessieren: „Das wissen wir natürlich, aber da gucken wir natürlich nicht drauf“, meinte Niederberger und überlegte eine Weile, ehe er kopfschüttelnd anfügte: „Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll.“

Das Saisonziel wurde längst nach oben korrigiert

Wenn es ein deutliches Zeichen gebraucht hatte, dass dieses Jahr alles anders ist bei der DEG, dann ist es das. In den vergangenen beiden Saisons hatten die Düsseldorfer bis zum letzten Spieltag um das Erreichen der Pre-Play-offs gekämpft – und sie als Elfter jeweils verpasst. Die spannendste Zeit des Eishockey-Jahres erlebte sie nur vor dem Fernseher. Nun kümmert es niemanden, wenn Platz zehn sicher ist. Denn die Ziele sind längst andere.

Nach der besten Hauptrunde seit acht Jahren geht es den Spielern nicht mehr mal mehr um Platz sechs und die direkte Qualifikation für das Viertelfinale, ein Platz unter den ersten Vier soll es sein, dann beginnt die zweite Runde sicher mit einem Heimspiel.

Drei der sechs Duelle hat die DEG gewonnen

Dass die DEG so weit oben steht, weil deutlich finanzstärkere Teams hinter den Erwartungen blieben, daraus macht niemand ein Geheimnis. Und dennoch würde ebenso niemand auf die Idee kommen, Platz drei neun Spieltage vor Schluss ausschließlich mit günstiger Fügung zu erklären. „Wir brauchen uns nicht zu verstecken“, sagt Niederberger und bezieht das explizit auch auf das kommende Wochenende. Obwohl da zwei Gegner warten, vor denen sich der Großteil der Liga gern verstecken würde: Spitzenreiter Adler Mannheim und der Tabellenzweite Red Bull München.

Die DEG wiederum hat keinen Grund dazu, nicht nur, weil sie direkt dahinter rangiert, sie hat auch drei der bisherigen sechs Duelle gegen die finanziellen wie sportlichen Überteams der DEL gewonnen. Und auch wenn das jüngste Spiel gegen die Adler zu Hause 2:3 verloren ging, hätten sie danach erhobenen Hauptes vom Eis gehen können, weil das ein „richtig gutes Eishockeyspiel“ gewesen sei, sagt Stürmer Patrick Buzas.

Negativlauf bereits in Wolfsburg gestoppt

Entsprechend groß ist die Vorfreude auf das Wochenende. Es sei eine „super Herausforderung, gegen die beste Mannschaft der DEL und gegen den Champions-League-Finalisten zu spielen“, sagt Assistenztrainer Tobias Abstreiter. Vor allem ist das Wochenende die ideale Gelegenheit, die zwischenzeitliche Krise mit vier Niederlagen in Folge endgültig vergessen zu machen.

Den Anfang machte die DEG am vergangenen Wochenende mit Siegen in Wolfsburg und gegen Augsburg. Das Ziel laute nun „Fortsetzung der Leistung gegen Augsburg“, sagt Trainer Harold Kreis, dessen Team „schon in Wolfsburg zu unserer Spielweise zurückgefunden“ habe.

Kapitän Barta fällt weiter aus

So einfach wird das aber nicht mit der Fortsetzung. Das liegt nicht nur an den Gegnern, die mit jeder Reihe über das ganze Eis Druck erzeugen, sondern auch an der Personalsituation. Kapitän Alexander Barta fällt weiter aus, so müssen die übrigen drei Mittelstürmer erneut durch die vier Reihen rotieren. Zudem gibt es nur noch fünf fitte Verteidiger.

Ein sechster wäre Zugang Nichlas Torp, aber da der Schwede ist, müsste ein anderer Ausländer draußen bleiben. Es sind nur neun auf dem Spielberichtsbogen erlaubt. Ob das Torps Landsmann Fredrik Pettersson Wentzel sein wird? Möglich, aber wohl nicht bei beiden Spielen. Mathias Niederberger kommt gerade erst aus einer Verletzung zurück. Er fühle sich fit, „ich möchte aber nichts überstürzen“. Es kommen ja noch wichtigere Spiele. In den Play-offs.