Deutsche Eishockey Liga DEG verliert packendes Topspiel gegen Mannheim

Düsseldorf · In Düsseldorf sehen 10.500 Zuschauer eins der besten Spiele der Eishockey-Saison. Am Ende steht es zwar 2:3 aus Sicht der DEG gegen den Tabellenführer Mannheim, unzufrieden geht dennoch kaum jemand nach Hause.

Düsseldorfs Bernhard Ebner und Mannheims Tommi Huhtala kämpfen um den Puck. Eine der zahlreichen packenden Szenen beim Topspiel der Deutschen Eishockey Liga am Freitagabend im Rather Dome.

Foto: dpa/Marius Becker

Es gibt Abende, da liegt etwas in der Luft. Da merkt man ab der ersten Minute, dass etwas anders ist als sonst, irgendwie intensiver, direkter, lauter. Ein solcher Abend war am Freitag im Rather Dome zu erleben. Die DEG hatte die Adler Mannheim zu Gast. Von der Tabelle her das absolute Topspiel der Deutschen Eishockey Liga. Dritter gegen Erster. Ein mögliches Duell in einer späten Play-off-Runde im Frühjahr.

Derartige Begegnungen halten dann häufig nicht das, was sie versprechen. Aber dieses Spiel war anders. Auf und neben dem Eis. Mehr als 10 500 Zuschauer waren gekommen. Und die bejubelten jeden gelungenen Angriff und jeden Zweikampf, jede Befreiung in Unterzahl und jeden Check, und natürlich jede Parade der „beiden überragenden Torhüter“ (Mannheims Trainer Pavel Gross). Am Ende hieß es 2:3 (0:2, 2:0, 0:1) aus Sicht der DEG, die dennoch weiter auf Platz drei der Tabelle steht.

Die ersten beiden Duelle waren an die DEG gegangen

Allzu enttäuscht war hinterher dennoch kaum jemand auf Düsseldorfer Seite. Auch Trainer Harold Kreis nicht, der das Niveau des Spiels lobte, die vielen Chancen, das Tempo. Und dem natürlich aufgefallen war, „wie sehr die Mannheimer sich am Ende gefreut haben“. Das tun sie nach Siegen naturgemäß immer, aber dieses Mal wirkte ihr Jubel noch ein wenig intensiver. Weil das Spiel für sie besondere Bedeutung hatte. Nicht bloß für die Tabelle, die sie souverän anführen, aber für ihre Köpfe.

Die ersten beiden Saisonduelle waren nämlich jeweils an die DEG gegangen, und drei Niederlagen gegen einen Konkurrenten aus der Spitzengruppe passen nicht zum Selbstverständnis des sportlichen wie finanziellen Schwergewichts. Vor allem mit Blick auf ein mögliches Wiedersehen in den Play-offs, dort will man ja nicht schon vor dem ersten Bully psychologisch in Rückstand geraten.

DEG unterliegt Mannheim im Topspiel
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Foto: Birgit Häfner

DEG zeigt wieder Moral und holt ein 0:2 auf

Entsprechend traten die Adler gleich im ersten Drittel auf, da zeigte der Tabellenführer seine ganze Klasse, spielte ebenso schnell wie direkt und hart. „Wir haben es gut verstanden, schnell durch die neutrale Zone zu kommen“, sagte Gross. Das 0:2 nach 20 Minuten entsprach den Spielanteilen. Auch nach Ansicht von DEG-Coach Kreis: „Wir waren zu passiv, wir haben uns nicht genügend physisch eingesetzt.“

Entschieden war das Spiel aber noch lange nicht, denn wenn die DEG in dieser Saison eins auszeichnet, dann ist es ihre Moral. Resignieren steht nicht auf dem Plan. Auch an diesem Abend nicht. So kamen die Düsseldorfer im zweiten Drittel zurück, was vor allem an Ryan McKiernan lag. Der Verteidiger machte sein bestes Spiel, seit er im Sommer aus Wien an den Rhein kam. Das 1:2 machte er mit einem krachenden Schlagschuss unter die Latte selbst, das 2:2 durch Jaedon Descheneau bereitete er mit vor. Das passte, waren seinetwegen doch extra Fans aus Österreich nach Düsseldorf gekommen.

Die wie alle anderen sahen dann im dritten Drittel, wie die Gäste wieder die Kontrolle übernahmen. Folgerichtig fälschte Joonas Lehtivuori einen Schlagschuss von Phil Hungerecker gekonnt ab und ließ Mathias Niederberger im Tor keine Chance. Zwar gab die DEG erneut nicht auf und hatte in der Schlussphase noch Chancen auf das 3:3, doch zu mehr als einem Pfostenschuss durch Olimb reichte es nicht mehr. Der Applaus des Publikums war der DEG dennoch gewiss.