Schweres Auswärtsspiel DEG muss zum Tabellenführer nach Mannheim
Düsseldorf · Zuletzt verloren die Adler dreimal in Folge, dennoch gelten sie als das absolute Topteam der Deutschen Eishockey Liga. Keine leichte Aufgabe für die DEG.
Es war ein erstes Ausrufezeichen, welches die Düsseldorfer EG am 14. September gesetzt hat. An jenem ersten Spieltag der neuen Saison in der Deutschen Eishockey Liga gewannen die Rot-Gelben beim Meisterschafts-Favoriten Adler Mannheim in der Verlängerung mit 2:1. Am Freitag (19.30 Uhr, Liveticker unter wz.de/liveticker) geht es nun zum zweiten Mal zum Tabellenführer in die Kurpfalz — und dort wird die DEG ganz sicher nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Weil sie selbst auf einem starken vierten Platz steht, und weil die Adler derzeit nur mit schweren Flügeln vor ihren Verfolgern herfliegen.
In den ersten 21 Spielen hatte das Team von Trainer Pavel Gross nur ein einziges Mal nicht gepunktet, seitdem aber gab es in drei Partien lediglich einen einzigen Zähler. Plötzlich sehen die zwischendurch fast überirdisch erscheinenden Mannheimer wieder wie ein normales Eishockey-Team mit Höhen und Tiefen aus. Also Zeit für Gross, warnend den Zeigefinger zu heben: „Es wäre ein fataler Fehler von uns zu glauben, dass wir die Liga überrollen würden. Es ist nicht einmal die Hälfte der Hauptrunde absolviert, und für die Teams auf den hinteren Plätzen gewinnt jedes Spiel immer mehr an Bedeutung, da es vielleicht schon die letzte Chance im Kampf um die Play-offs sein könnte“, sagt Gross.
Kreis glaubt nicht an eine Adler-Krise
Dass die Adler zwei ihrer erst vier Niederlagen just gegen die Kellerkinder Schwenningen und Wolfsburg kassierten und damit als Tabellenführer zweimal in Folge gegen den Tabellenletzten verloren, belegt die These des Deutsch-Tschechen. Gleichwohl räumt er ein, dass seiner Mannschaft zuletzt ein paar Prozent gefehlt hatten: „Wir geben uns da kein Alibi. Wir müssen alle wieder mehr investieren und mit der nötigen Entschlossenheit zur Sache gehen.“
Davon ist gegen Düsseldorf schon durch die tabellarische Nähe auszugehen. Und auch DEG-Trainer Harold Kreis verschwendet keinen Gedanken daran, dass sein Team die Mannheimer zum richtigen Zeitpunkt erwischen könnte: „Dass die Adler gerade ein paar Punkte haben liegen lassen, ist für uns kein Grund zu glauben, sie würden straucheln. Das ist eine ganz starke Mannschaft. Wir müssen Lösungen gegen sie finden.“
Eine liegt naturgemäß im Angriff, denn der ist bekanntlich die beste Verteidigung. Da trifft es sich natürlich gut, dass bei der DEG just die Abwehrspieler die ersten Stürmer sind. „Sie sind für uns offensiv ein zusätzlicher Faktor. Alle Verteidiger können sich von hinten heraus mit Druck einschalten und wie ein vierter Angreifer fungieren. Diese Option kann sehr effektiv sein. So kommen wir im gegnerischen Drittel noch mehr zur Geltung“, meint Assistenztrainer Tobias Abstreiter.
In Bernhard Ebner und Ryan McKiernan stellt die DEG aktuell die punktbesten Verteidiger der Liga, beide haben jeweils 17 Punkte auf ihrem Konto. Nationalspieler Ebner allerdings wird Kreis in der Quadratestadt fehlen, der 59-Jährige setzt wie am vergangenen Sonntag in Nürnberg (3:2) aber nicht nur deshalb vor allem auf den Faktor Konzentration. „Das Spiel gegen die Ice Tigers war zäh. Wir haben zwischenzeitlich den Faden verloren. Was wir jedoch zu keinem Zeitpunkt verloren haben, war der Fokus auf unser Ziel“, sagt Kreis. Diese Mentalität wird in Mannheim umso stärker gefragt sein.