„Es gibt keine Ausreden mehr“

Nethery fordert DEG-Profis zu absoluter Konzentration auf die „Tage der Wahrheit“.

Düsseldorf. Lance Nethery ist seit Mittwoch zurück aus Kanada. Der Manager der Düsseldorfer EG hat sich in der Olympia-Pause natürlich mit Eishockey beschäftigt.

Die Spiele der besten Nationalteams der Welt unter den fünf Ringen haben ihn bestärkt, bei seinen Profis nach zuletzt fünf Niederlagen in Folge keine Ausreden mehr zu akzeptieren.

"Wir haben nur noch acht Spiele bis zum Play-off vor uns. Da muss jeder genau wissen, worum es geht", erklärt Nethery. "Unsere Spieler haben ja schon selbst geglaubt, dass sie müde sind und deshalb nicht mehr so konzentriert sein können." Was hätten denn die Spieler der Kanadier und Amerikaner sagen sollen, meinte der Manager. "Die haben sieben Spiele in zehn Tagen gemacht. Und nirgendwo ist auch nur einmal das Wort Erschöpfung gefallen."

Nethery ist immer noch richtig sauer, dass eine große Chance, Platz zwei zu behaupten, durch mangelhafte professionelle Einstellung vergeben worden sei. So warf er einigen Spielern vor, noch nicht einmal gewusst zu haben, wie viele Spiele nach der Olympiapause noch anstehen. "Und jetzt wird der Druck sicherlich nicht kleiner. Mit jeder weiteren Niederlage wird es noch schlimmer", sagt der DEG-Manager. "Die Punkte sind wahnsinnig wichtig." Und nicht nur deshalb, weil der Vizemeister am Freitag bei den Kölner Haien antreten muss.

Harold Kreis fordert von seinen Spielern einfaches Eishockey. "Wir wollen unser Spiel durchziehen. Das kann man von einer Mannschaft unserer Güte auch erwarten, dass sie nicht nur reagiert", sagte der DEG-Trainer. Wenn seine Team gradlinig und schnell spielen würde, "dann kann sie von Fehlern des Gegners profitieren."

Zuletzt sei es immer andersherum gewesen. Während der Manager das 1:2 in Nürnberg (16. Februar) als weitere Pleite wertete, sah Kreis durchaus bereits eine Wendung zum Positiven. Vor allem, weil es gegen die Ice Tigers über weite Strecken gelungen war, das Tempo hoch zu halten.

"Es hilft uns nichts, wenn eine Sturmreihe super spielt, und die beiden anderen Blöcke völlig abfallen", sagt Kreis. Deshalb habe er in Nürnberg sogar mit elf Stürmern agiert, um auf das Tempo zudrücken. "Denn das ist unser Spiel - über 60 Minuten."Auch für Kreis ist egal, wer die nächsten Gegner sind. "Natürlich sind die Derbys immer etwas besonderes. Beide Teams können jedoch in ihrer augenblicklichen Situation nichts anderes tun, als auf sich zu schauen."

Auch das Spiel am Sonntag gegen die Eisbären darf nur eine Begegnung von noch acht ausstehenden sehr wichtigen Spielen sein.