Frischer Wind durch junge Wilde
Bei der Düsseldorfer EG sind 14 der 24 Spieler im Kader jünger als 23 Jahre. Die Mannschaft ist die jüngste in der DEL.
Düsseldorf. Corey Mapes bringt es auf den Punkt. „Bei der DEG werden so viele junge Spieler wie in keinem anderen DEL-Team eingesetzt. Das Konzept war ein Grund für meinen Wechsel nach Düsseldorf. Das war schon vergangene Saison der Fall.“, sagt der 21 Jahre alte Verteidiger, der in der vergangenen Saison mit einer Mannheimer Förderlizenz beim Zweitligisten Heilbronner Falken spielte. „Die Anfrage aus Düsseldorf kam über meinen Spielervermittler. Ich habe mich dann mit meinem Trainer Helmut de Raaf besprochen, und der hat mir die DEG wärmstens empfohlen. Er hat ja lange in Düsseldorf gespielt und kennt sich sehr gut aus.“
Mapes steckt mit seinen Mannschaftskollegen bereits seit über einem Monat in der Saisonvorbereitung. Mit dem Trockentraining ging es los, am Montag geht es zum ersten Mal an der Brehmstraße aufs Eis. „Eine Trainingspause gab es für mich nach der vergangenen Saison sowieso nicht. Die konditionellen Grundlagen sind sehr wichtig. Gute Kondition zahlt sich hundertprozentig in der Saison aus. Daran arbeiten wir.“
Nach der schweißtreibenden Arbeit im Kraftraum und im Fitnesszentrum hat Trainer Christian Brittig seinen Spielern bis Montag um zehn Uhr freigegeben. Brittig selbst ist momentan gehandicapt. Der 47-Jährige hat sich diese Woche beim Laufen einen Kreuzbandriss im Knie zugezogen und muss eine Orthese tragen, um das Knie zu stabilisieren. Das Training am Montag wird er dennoch leiten. Nach dem Wochenende geht es von der Hitze in die Kälte, denn in der geschlossenen Eishalle herrschen winterliche Temperaturen.
Die jungen Wilden im Team sollen dabei für frischen Wind sorgen. 14 der 24 Spieler im Kader sind nicht älter als 23 Jahre. Das ist DEL-Rekord. Die DEG wird mit der jüngsten Mannschaft in die Saison gehen. Das Durchschnittsalter aller Akteure beträgt 23,17 Jahre. Nur Niki Mondt (34), Daniel Kreutzer (33) und Bobby Goepfert (30) haben die „30“ geknackt.
Die Jüngsten im Kader sind die drei Förderlizenzspieler. Verteidiger Jonas Noske und die stürmenden Zwillinge Tim und Tobias Brazda sind gerade 18 Jahre alt und Düsseldorfer Eigengewächse. „Es gehört zu unserem Konzept. Wir sind stolz so viele eigene Talente in der Mannschaft zu haben“, sagt der Sportliche Leiter Walter Köberle. Was auch mit dem Etat zusammenhängt, denn fertig ausgebildete Spieler kosten wesentlich mehr Geld, und das hat die DEG nicht zur Verfügung. „Wir hatten schon in der vorigen Saison viele junge Spieler im Kader. Und die haben sich sehr gut weiterentwickelt“, sagt Köberle. Wie Bernhard Ebner, der aus der zweiklassigen Bundesliga vom ESV Kaufbeuren nach Düsseldorf wechselte. Bei der DEG wurde er zum Nationalspieler und in der Deutschen Eishockey Liga zum „Rookie des Jahres“ gewählt. Eine Entwicklung, der andere DEG-Talente folgen könnten.