Gedanken schon im Viertelfinale: DEG vor Entscheidung
Düsseldorf (dpa) - Einen Sieg benötigen seine DEG Metro Stars noch - Coach Jeff Tomlinson scheint mit den Gedanken aber schon einen Schritt weiter.
„Wir hoffen, Iserlohn nicht noch einmal zu Hause zu sehen, denn jeder Tag Pause ist wertvoll für uns“, meinte Düsseldorfs Trainer nach dem 4:1-Erfolg im ersten Pre-Playoff-Duell gegen die Roosters. Tomlinsons Rechnung: Auch das zweite Spiel der Best-of-Three-Serie am Freitag in Iserlohn gewinnen und dann vier Tage Erholung genießen bis zum Beginn des Viertelfinals.
Die Roosters setzen freilich alles daran, vor heimischen Fans den Ausgleich zu schaffen und mit einem Playoff-Comeback die Pause für die DEG in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) bis zum Herbst auszudehnen.
Düsseldorfs Verteidiger Marian Bazany bemühte sich deshalb, die Spannung auch nach dem überzeugenden Erfolg hochzuhalten. „Es geht wieder bei Null los“, unterstrich er. Matchwinner Patrick Reimer, der am Mittwochabend mit seinen zwei Toren im Schlussdrittel den Sieg sichergestellt hatte, ergänzte: „In Iserlohn wird uns ein Hexenkessel erwarten. Wir müssen dort wieder unser Spiel durchziehen.“
Bei einer ähnlichen Leistung wie im ersten Vergleich ist die DEG der klare Favorit. Die Rheinländer präsentierten sich von der verpatzten Schlussphase der Vorrunde erholt und hielten das Tempo hoch - das war zuletzt das große Manko der Düsseldorfer. „Wir haben über 60 Minuten konzentriert gespielt und keine Fehler gemacht“, erkannte Kapitän Daniel Kreutzer.
Pünktlich zur entscheidenden Phase der DEL ist auch das Glück auf der Seite der Tomlinson-Truppe. Bei den Toren von Justin Kelly und Evan Kaufmann patzte der Gegner. „Solch dreckige Tore brauche ich jetzt, um Selbstvertrauen zu bekommen“, sagte Kelly - zuletzt wegen einer Knieverletzung monatelang außer Gefecht - nach seinem ersten Saisontreffer. „Die Laufbereitschaft war da und wir haben die Checks angenommen“, lobte der Coach. „Das sind für uns Playoffs!“
Die Iserlohner haderten dagegen mit ihren vergebenen Chancen. „Der Sport lebt vom Momentum, und das hatte die DEG beim ersten und zweiten Tor“, resümierte Trainer Doug Mason, dessen Enttäuschung sich nach einem „richtig guten Eishockeyspiel“ offenbar in Grenzen hielt.
Für die Kufencracks vom Seilersee wird es nun sehr schwer, zumal ein weiterer prominenter Ausfall droht. Verteidiger Sean Blanchard musste in Düsseldorf verletzt vom Eis, sein Einsatz am Freitag ist fraglich. Torjäger Mike York fehlte wegen eines Fußbruchs schon am Mittwoch, ebenso wie Michael Wolf. Ob der Nationalmannschaftskapitän seine bakterielle Mandelentzündung rechtzeitig auskuriert, ist offen.