Goepfert — ein Torhüter mit acht Armen

In Ingolstadt war der Punktgewinn nur ihm zu verdanken.

Düsseldorf. Der Held wehrte auch die letzten Angriffe des Tages ab. „Ich habe nur meinen Job gemacht, und jetzt bin ich sehr müde“, sagte Bobby Goepfert am Dienstag nach dem 3:4 bei den Panthern Ingolstadt. Dann stieg er in den gemieteten Bus, der die Mannschaft der DEG in ihr Hotel brachte. Ein Gefährt der Firma „Studiosis“, die mit dem Slogan „Intensiver leben“ auf ihren Fahrzeugen wirbt. Wie passend für den kleinen Torwart, der ein Spiel bestritt, wie es intensiver wohl kaum hätte sein können.

4:14 Torschüsse sah die Statistik allein im ersten Drittel, nach 40 Minuten hätte die DEG gut und gerne mit 1:10 in Rückstand liegen können, die Defensive vor Goepfert hatte in dieser Phase die Arbeit noch gar nicht richtig aufgenommen. Zum Punktgewinn kam das Team von Trainer Jeff Tomlinson dann auch eher wie die Jungfrau zum Kinde und dank eines Bobby Goepfert, der wie ein Krake acht Arme zu haben schien. „Abgesehen von Bobby war es ein Spiel zwischen Männern und Kindern“, sagte Tomlinson tief enttäuscht.

Der 41-Jährige schlug mehrmals die Hände über dem Kopf zusammen, wenn wieder mal drei Ingolstädter Stürmer auf einen Verteidiger der DEG zufuhren. Falschen Ehrgeiz hat Tomlinson als Grund für die eklatanten Fehler ausgemacht. „Einige wollen es besonders gut machen und machen es dadurch nur noch schlechter. Statt zu schießen, versuchen sie erneut zu passen und wenn das schief geht, dann sind wir hinten plötzlich offen wie ein Scheunentor.“

Als Konsequenz will der Trainer sein System nun ändern. Die Tabelle lügt eben nicht, und schon in der vergangenen Woche analysierte die WZ das, was nun auch Jeff Tomlinson einräumte. „Es geht nur noch darum, in die Vor-Play-offs zu kommen und somit sind die beiden nächsten Spiele in Krefeld und gegen Iserlohn von immenser Bedeutung.“ Wenn dafür noch ein Beweis von Nöten war, so wurde er durch den Offenbarungseid der Feldspieler in Ingolstadt erbracht.