Düsseldorfer EG Jochen Reimer: „Tyler war überragend“
Zu gerne würde Nürnbergs Torwart in Düsseldorf spielen. Eine OP verhindert es. Und nun hat er auch noch Konkurrenz.
Düsseldorf. Natürlich werden sich am Freitag die Augen der DEG-Fans im Rather Dome auch auf den Torhüter des Gegners richten. Bei den Nürnberg Ice Tigers steht schließlich seit der vergangenen Woche Tyler Beskorowany zwischen den Pfosten und damit der umjubelte Garant für den Düsseldorfer Halbfinal-Vorstoß der Saison 2014/15. „Die DEG hatte bis zu seiner Verpflichtung auch schon gut gespielt. Doch erst als Tyler kam, ging es wirklich steil bergauf. Er hat überragend gehalten“, sagte Jochen Reimer.
Der 30-Jährige verfolgt auch in Nürnberg die Düsseldorfer EG. Denn von 2006 bis 2009 hat er sich bei den Rot-Gelben äußerst wohlgefühlt. Daher würde Reimer am Freitag natürlich auch nur zu gerne selbst im Tor der Ice Tigers stehen. Daran allerdings ist nicht zu denken. Jochen Reimer befindet sich im Frankenland nach seiner Hüft-Operation in der Reha.
„Die Hüfte heilt gut“, erzählte Reimer im Telefonat mit der WZ. Seit März hat der Allgäuer kein Pflichtspiel mehr bestritten. In den Play-offs war nach dem vierten Viertelfinalspiel gegen die Adler Mannheim Schluss. „Ich hatte in der Saison ja bereits einen Muskelbündelriss im Oberschenkel und auch Adduktorenprobleme gehabt. Im Nachhinein ist klar, dass alles von der Hüfte her ausstrahlte“, sagte Reimer.
Im Sommer noch hatte der Bruder von Stürmer Patrick Reimer gehofft, um eine OP herumzukommen. Nach zwei Vorbereitungsspielen aber ging nichts mehr. „Es wurde immer schlimmer. Die Schmerzen waren nicht mehr auszuhalten“, berichtete Jochen Reimer. Bis Mitte Januar wurde sein Ausfall prognostiziert. In dieser Zeit sollte Kollege Andreas Jenike den Puckfänger geben. Als sich dieser dann aber ebenfalls verletzte, musste der junge Philip Lehr ins Tor. Die Ice Tigers handelten und holten Beskorowany.
Eine Entscheidung, die Reimer aus eigener Erfahrung nachvollziehen kann. „Philip hat in der Deutschen Eishockey-Liga erst drei Spiele bestritten, doch jetzt wäre es plötzlich auf ihn angekommen. Diese Situation kenne ich von meiner Zeit bei der DEG. Im Dezember 2008 hatte sich Jamie Storr verletzt und ich musste ihn sechs Wochen vertreten. Das war mental ganz schwierig. Ich wusste, dass ich funktionieren musste.“
Das hat Tyler Beskorowany bei den Ice Tigers gleich auf Anhieb wieder. Zwei Gegentore in 125 Minuten sind im Schnitt 0,96 bei einer Fangquote von 97 Prozent. Am Sonntag führte er sein neues Team zum 3:1 bei Spitzenreiter Mannheim, nun geht es nach Düsseldorf.
„Auch die DEG hat mit Mathias Niederberger einen starken Keeper und das 2:1 in Ingolstadt hat ihre Defensiv-Stärke gezeigt. Doch inzwischen läuft es ja auch im Angriff“, sagte Reimer. Der Mindelheimer erwartet eine schwere Aufgabe. Lösen kann er sie diesmal nicht.