Kreutzer sucht noch einen Verteidiger

Der DEG-Kader für die nächste Saison nimmt weiter Formen an. Corey Mapes bleibt, Alexander Thiel geht aus eigenem Antrieb.

Der Kader der DEG für die kommende Saison nimmt immer mehr Formen an.

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Düsseldorf. Eigentlich wäre ja jetzt mal Zeit, sich zurückzulehnen, um diese aufregende erste Saison in der Deutschen Eishockey Liga als verantwortlicher Trainer in Ruhe zu analysieren und Kraft für die nächsten Aufgaben zu tanken. Doch davon sind Christof Kreutzer und Tobias Abstreiter derzeit weit entfernt. Urlaub gibt es höchstens zwischendurch mal für wenige Tage.

Stattdessen gilt für das Trainergespann der Düsseldorfer EG: Nach der Saison ist vor der Saison. Das liegt vor allem daran, dass die beiden auch für die Kaderplanung zuständig sind. Und da machten sie am Dienstag die nächsten kleinen Schritte. Verteidiger Corey Mapes hat um ein Jahr verlängert.

„Er hat sich nach seiner schweren Verletzung wieder herangekämpft und ist ein junger Spieler mit viel Potential“, sagt Kreutzer über den 22-Jährigen, der sich Anfang 2014 den Lendenwirbel gebrochen hatte und dem gar eine Lähmung drohte. Doch dank einer Not-OP wurde das verhindert. Mapes kehrte zurück aufs Eis und spielte diese Saison als siebter Verteidiger inklusive Play-offs 50 Spiele für die DEG. Auch in Unterzahl war er gefragt.

Sieben Verteidiger hat die DEG nun: Tim Conboy und Kurt Davis, die beiden aktuell in die deutsche Nationalmannschaft berufenen Bernhard Ebner und Stephan Dascher, sowie Jakub Ficenec und Zugang Tim Schüle sowie Corey Mapes. Trotzdem sucht Kreutzer weiter: „Wir müssen noch einen holen“, sagt der Trainer und kann sich durchaus vorstellen, eine der noch zwei freien Ausländerlizenzen dafür zu opfern. „Das kann schon sein“, sagt der 47-Jährige, der wohl auf der Suche nach einem körperlich starken Mann ist.

Zwar sei der Abgang von Shawn Belle durch Tim Conboy aufgefangen worden, der nach seiner monatelangen Verletzung so etwas wie ein Zugang ist, der von Drew Schiestel durch Tim Schüle. Allerdings gilt der laufstarke Rückkehrer ebenso wie Davis, Ebner und Daschner eher als offensiv denkender Abwehrspieler. Diese mag Kreutzer, der wegen des vor der Saison verkleinerten Mitteldrittels auf Verteidiger setzt, die das Spiel eröffnen können. Trotzdem fehlt noch ein klassischer „Stay-At-Home-Verteidiger“, wie sie den defensiveren Spielertyp in Nordamerika nennen.

Auch im Sturm ist die DEG fast komplett. Obwohl sich Alexander Thiel gestern verabschiedete. „Wir hätten ihn gern behalten, weil er auch als Verteidiger spielen kann. Aber Alex hat sich entschieden, woanders hinzugehen, wo er mehr Eiszeit bekommen kann.“ Thiel hatte die meiste Zeit der Saison in der vierten Reihe verbracht und war mit nur zwei Toren und vier Vorlagen in 51 Spielen nicht sonderlich aufgefallen. Dafür aber umso mehr in den Play-offs, wo er mit drei Treffern zum Toptorjäger avancierte.

Ein Fragezeichen steht noch hinter Nikki Mondt. Das DEG-Urgestein fiel seit Februar mit einem gebrochenen Fuß aus. Ob Mondt, der im August 37 Jahre alt wird, noch mal zurückkehrt, steht derzeit in den Sternen. „Wir führen noch Gespräche mit ihm“, sagt Kreutzer, der sich ihn auch als Stand-by-Profi vorstellen könnte. Also eine ähnliche Rolle, die diese Saison Thomas Dolak inne hatte, der sich nun wieder um die Schüler-Mannschaft der DEG kümmert. Ansonsten ist die Offensive mit zwölf Spielern so gut wie voll.