Eishockey Kammerer: Mehr Schnelligkeit für mehr Effektivität bei der DEG

Düsseldorf · Nach durchwachsener erster Saisonhälfte hat der Stürmer zuletzt mächtig aufgedreht. Der 23-Jährige ist offensichtlich wieder richtig angekommen.

Alexander Barta bejubelt einen Treffer von Maximilian Kammerer (links), der langsam wieder in die Spur kommt.

Foto: Birgit Häfner

Groß war die Freude im Mai des vergangenen Jahres als die Düsseldorfer EG die Rückkehr von Maximilian Kammerer bestätigte. Nach nur einem Jahr beendete der Stürmer sein Nordamerika-Abenteuer im Farmteam von Stanley-Cup-Sieger Washington Capitals und kehrte von den Hershey Bears aus der AHL in die Deutsche Eishockey Liga zur DEG zurück. Eigentlich hatte der gebürtige Düsseldorfer mit bayrischem Akzent immer wieder betont, sich die vollen drei Vertragsjahre Zeit geben zu wollen, um den Sprung in die beste Liga der Welt zu schaffen. Doch nach nur 33 Einsätzen, in denen ihm vier Tore gelangen, zog es Kammerer zurück dorthin, wo er das nötige Vertrauen spürt. Denn genau das fehlte ihm in Hershey.

Beinahe ebenso groß wie die Freude über das Comeback des inzwischen 23-Jährigen waren allerdings auch die Erwartungen an den Flügelstürmer. Denn immerhin hatte Kammerer in den beiden Spielzeiten zuvor 57 Scorerpunkte in 103 Partien im rot-gelben Trikot erzielt. „Wir wissen, was wir an ihm haben“, sagte Manager Niki Mondt nach der Rückholaktion. Anders als bei so manchem in der DEL erstmalig aktivem Spieler dachten alle, dass Kammerer keine große Eingewöhnungszeit benötigen würde.

Doch die erste Saisonhälfte verlief nicht so, wie sich Kammerer und die Sportliche Leitung das vorgestellt hatten. Nach 26 Spielen standen lediglich sechs Treffer und neun Vorlagen in der Bilanz des Linksschützen. Seit es bei der DEG als Mannschaft aber wieder besser läuft, hat auch Kammerer aufgedreht. In den vergangenen zehn Spielen gelangen ihm fünf Tore – darunter die entscheidenden gegen Wolfsburg, Köln und Berlin. „Ich treffe jetzt wieder mehr. Aber ich weiß nicht, ob ich unbedingt besser spiele als zuvor. Aber natürlich bin ich glücklich darüber, dass die Scheiben zur Zeit wieder häufiger reingehen. Extra etwas umgestellt habe ich nicht“, erklärt der 14-malige Nationalspieler.

Trainer Harold Kreis lobt die
jüngsten Auftritte des Stürmers

Sein Trainer sieht das etwas anders. „Es gibt zwei Phasen. Das Spiel mit und ohne Scheibe. Maxis Spiel ohne Scheibe hat sich wesentlich gebessert. Er nutzt seine läuferischen Fähigkeiten mehr aus, ist aggressiver im Forechecking und im Zweikampf. Somit gewinnt er mehr Pucks und behauptet diese. So kommt seine Angriffsreihe zu einigen Torchancen“, sagt Harold Kreis.

Auf die Frage, ob er seinen Stürmer speziell auf bestimmte Aspekte seines Spiels hingewiesen habe, antwortet der 60-Jährige vielsagend: „Ich spreche immer mit den Spielern.“ Um dann hinterher zu schieben: „Ich habe ihm gesagt, dass er seine Schnelligkeit mehr nutzen soll.“

Genau das macht Maximilian Kammerer. Am Freitag (19.30 Uhr, Rather Dome) gegen die Nürnberg Ice Tigers möchte er dort anknüpfen und mit der DEG die nächsten Punkte für die direkte Play-off-Qualifikation sammeln. „Es wäre gelogen, wenn wir immer sagen, dass wir nicht auf die Tabelle gucken“, gibt Kammerer zu. Angesichts von sechs Punkten Rückstand auf Rang sechs ein durchaus wichtiges Heimspiel für den Rückkehrer und den Tabellensiebten.