Eishockey Svensson – Mittelstürmer mit mehr Kreativität?

Düsseldorf · Der „neue Schwede“ soll bei der DEG das Scoring ausgeglichener gestalten.

Victor Svensson soll mit möglichst vielen Toren und Vorlagen für mehr Ausgeglichenheit unter den Stürmern der DEG sorgen.

Foto: Haefner/Birgit Haefner

69 Tore und insgesamt 177 Scorerpunkte in 59 Saisonspielen – Alexander Barta, Jaedon Descheneau und Philip Gogulla waren für viele Beobachter in der vergangenen Saison die beste Angriffsreihe in der Deutschen Eishockey Liga. Wohl und Weh der Düsseldorfer EG hing meist stark von der Produktion der ersten Formation ab. Das soll und muss sich 2019/20 ändern. Einerseits haben Descheneau und Gogulla den Klub bekanntlich verlassen. Zudem kündigten Manager Niki Mondt und Cheftrainer Harold Kreis zu Beginn der langen Sommerpause an, die Scoring-Last künftig wieder besser verteilen zu wollen.

Auch deshalb besetzte die DEG bei der Kaderplanung eine ihrer Mittelstürmer-Positionen mit Victor Svensson. Der 29 Jahre alte Schwede wurde zuletzt in Norwegen mit Storhamar Vizemeister und soll für mehr offensive Akzente sorgen als Patrick Buzas und Christian Kretschmann in der vergangenen Saison. „Da waren wir mit Blick auf die Offensive auf der Position des Mittelstürmers nicht tief genug aufgestellt“, blickte Mondt dieser Tage zurück. „Victor Svensson war in Schweden eher ein klassischer Zwei-Wege-Stürmer, der viel für die Defensive getan hat. In Norwegen bekleidete er aber zuletzt eine offensivere Rolle. Er hat das entsprechende Potenzial.“

Svensson, der für die Storhamar Dragons in 64 Spielen 69 Punkte erzielte, beschreibt seine Stärken so: „Ich bin ein guter Schlittschuhläufer. Mein Scoring möchte ich in jedem Fall noch weiter verbessern. Ansonsten kann ich in Über- und Unterzahl spielen und Schüsse blocken. Unter dem Strich bin ich mit meiner Rolle aber immer zufrieden, solange das Team gewinnt.“

Der Trainer erwartet „offensive Kreativität“ vom neuen Schweden

Denkbar wäre beispielsweise, dass Svensson in der dritten Reihe gemeinsam mit Zugang Rihards Bukarts und dem im vergangenen Jahr von Verletzungen gebeutelten Jerome Flaake aufläuft. Die Verantwortlichen der DEG erhoffen sich durch mehr Kreativität mehr offensive Produktion der Reihen zwei und drei – und somit weniger Druck für die nominelle Top-Reihe, in der aller Voraussicht nach Kapitän Barta der mittlere Mann bleibt. „Es würde mich nicht wundern, wenn unsere beste Reihe in der neuen Saison nicht so viele Punkte produziert wie unsere beste im vergangenen Jahr. Das muss aber gar nicht schlimm sein, wenn die anderen drei mehr produzieren“, sagt Mondt.

Auch Trainer Kreis erklärt, warum die DEG bei den Centern eine Veränderung vorgenommen hat und was er erwartet: „Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass Patrick Buzas als dritter Mittelstürmer mit der offensiven Rolle wohl ein wenig überfordert war. Er hat gut gearbeitet und war in Unterzahl hervorragend. Aber er hat nicht die offensive Kreativität aufs Eis gebracht, die wir uns gewünscht hätten. Das erwarten wir von Victor Svensson.“

Svensson, der am vergangenen Wochenende in Düsseldorf landete, weiß um die Erwartungen an ihn und sagt über die für ihn neue Liga: „Hier gibt es eine physisch härtere Spielweise. Die DEL wird in meiner Heimat als eine sehr gute Liga angesehen. Ich habe mir auch viel von den DEL-Play-offs der zurückliegenden Spielzeit angeschaut. Das hat mich beeindruckt.“ Ab September möchte er bleibende Eindrücke bei den Fans und Verantwortlichen der DEG hinterlassen.