Neuanfang mit Konsequenzen
„Die DEG wird kommende Saison in der DEL spielen“, sagt Präsident Wenkemann. Den Namen des Sponsors nennt er noch nicht.
Düsseldorf. Verwunderung, Erleichterung und Enttäuschung. Die Seelnzustände bei der Düsseldorfer EG konnten am Mittwoch unterschiedlicher nicht sein. Die Eishockeyprofis waren erst verwundert und dann erleichtert, als sie von den Veränderungen an der Führungsspitze und den Hintergründen erfuhren. Auf der anderen Seite merkte man DEG-Manager Lance Nethery und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Joachim Suhr die Enttäuschung an, auch wenn sie am frühen Nachmittag gegenüber den Medien gute Miene zum bösen Spiel machten und um Fassung bemüht waren.
Lance Nethery wirkte fast abwesend, als er über seinen bevorstehenden Abgang bei der DEG sprach. Der Aufsichtsratsvorsitzende Joachim Suhr lächelte zerknirscht, nachdem er verkündet hatte, dass er von seinem Posten mit sofortiger Wirkung zurücktritt. Neben Suhr und Nethery räumt auch Ben Zamek als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender sofort seinen Posten.
Die Bombe platzte intern am Vorabend. Die Gesellschafterversammlung der DEG teilte den Mitgliedern des Aufsichtsrates mit, dass es Veränderungen geben müsse, damit die Zukunft des Profi-Eishockeys in Düsseldorf gesichert werden könnte. Alles vor dem Hintergrund, dass ein neuer Investor bereit steht, um Eishockey in Düsseldorf zu sichern. „Die DEG wird in der kommenden Saison in der DEL spielen. Einzelheiten geben wir in den nächsten Tagen bekannt“, sagte Markus Wenkemann, der neue Präsident des Vereins.
Vor dem Training am Mittwoch wurde die Mannschaft von den ersten Veränderungen informiert. „Den Spielern ist auf eine Art ein Stein vom Herzen gefallen. Das ist verständlich, denn schließlich laufen ihre Verträge zum Saisonende aus“, sagte Trainer Jeff Tomlinson, dessen Kontrakt ebenfalls zum Saisonende in Düsseldorf endet.
Der Vorstand des Traditionsvereins vermochte am Abend nicht, den Namen des neuen Sponsors bekannt zu geben. Möglich ist, dass es sich um Gebäude-Dienstleister ISS handelt. Das Unternehmen aus Kopenhagen hat noch bis 2016 einen Vertrag als Namenssponsor des Rather Domes, in dem die DEG ihre Heimspiele austrägt. Dort ist der neue DEG-Vizepräsident Manfred Kirschenstein Hallenleiter. Da bei einem Rückzug der DEG als Hauptmieter der Arena der Verlust von über 30 Veranstaltungen pro Jahr droht, könnte auch die Stadt Düsseldorf als Sponsor in Frage kommen.