Nowak macht den Abflug, Tomlinson wartet ab
Bei der DEG soll das Vereins-Konzept für die kommende Saison für Klarheit sorgen.
München/Düsseldorf. Walter Köberle machte mächtig Druck. Mit heftigen Fingerbewegungen deutete der 63 Jahre alte Teamleiter der Düsseldorfer EG am Sonntag in München auf seine Uhr. Er wollte Trainer Jeff Tomlinson zeigen, dass die Zeit drängt. Am Franz-Josef-Strauss-Flughafen wartete schließlich das Flugzeug, das um 20.55 Uhr gen Düsseldorf abhob. Knapp, aber rechtzeitig erreichte der Tross die Boeing 737-800, die um 22.10 Uhr in Lohausen aufsetzte.
Da war Marco Nowak noch an Bord, doch die Tage des jungen Verteidigers bei der DEG sind gezählt. Nowak wird ab der kommenden Saison für die Nürnberg Ice Tigers auflaufen, bei denen er einen Vertrag bis 2015 unterschrieb. Damit dürfte der Ausverkauf nun endgültig ins Rollen kommen.
„Ja, ich kenne einige Spieler, die den Verein verlassen werden. Sie sind zu mir gekommen und haben es mir offen mitgeteilt“, sagte Trainer Tomlinson schon kurz nach dem 2:3 in München und bezifferte die Anzahl auf weniger als fünf. Die Spekulationen der vergangenen Tage scheinen sich nun also zu bestätigen.
Patrick Reimer will in dieser Woche seine Entscheidung verkünden, und auch der in München zwei Mal erfolgreiche Evan Kaufmann gilt als Objekt der Begierde. Ob auch dieses Duo nach Franken wechselt, ist mit Spannung abzuwarten. Denn am Samstag berichtete ein Kenner der Szene von einem Klub, der mit dem Druck einer Frist zwei Mitbewerber im Ringen um die Dienste von gleich einigen DEG-Spielern ausgestochen haben soll. Gegen eine solche Praxis hatten sich die Hamburg Freezers am Freitag heftig zur Wehr gesetzt und dabei jegliche Verpflichtung eines Spielers aus Düsseldorf dementiert.
Dort sollen am Donnerstag durch DEG-Geschäftsführer Elmar Schmellenkamp Zahlen für die kommende Saison genannt werden. „Danach sehe auch ich klarer“, sagte Trainer Tomlinson. Der 41-Jährige scheint sich einen Verbleib durchaus vorstellen zu können, hat aber zunächst einmal die schwere Aufgabe, den sich im Auflösen befindlichen Kader auf den Rest der Saison zu fixieren. Und den Abflug aus den Play-off-Plätzen möchte dann auch Walter Köberle gerne verpassen. “ S. 7