Play-off: Plötzlich war das Eis kaputt... DEG unterliegt an langem Abend in Wolfsburg
Das Spiel der DEG in Wolfsburg stand kurz vor dem Abbruch. Den Gästen wäre es recht gewesen.
Wolfsburg. Eine peinliche Panne hat Dienstagabend für ein Mitternachts-Play-off in der Deutschen Eishockey Liga zwischen den Grizzly Adams Wolfsburg und der Düsseldorfer EG gesorgt. Grund des Eklats: Die Gastgeber wollten dem Publikum in der ersten Drittelpause ein paar neue Geländewagen des ortsansässigen Autoherstellers präsentieren, die jedoch mit ihren Spikes das Eis derart zerstörten, dass umfangreiche Reparaturen notwendig wurden. Die Folge: Das zweite Drittel konnte erst um 21.42 Uhr angepfiffen werden
Helfer und Eismeister bemühten sich fieberhaft umeine Behebung der Schäden, erst nach einer 106-minütigen Zwangspause konnte das zweite Drittel doch noch beginnen. Wolfsburg setzte sicham Ende 4:2 durch. Trotz des sofortigen 4:0 durch JohnLaliberte (21.) nach dem Wiederbeginn bäumte sich die DEG noch auf: Daniel Kreutzer (23.) und Rob Collins (45.)konnten aber nur noch verkürzen.
Vor dem erneuten Spielbeginn hatte DEG-Teamleiter Walter Köberle die Spielfläche immer wieder getestet. Denn angesichts eines 0:3-Rückstandes hofften die Düsseldorfer natürlich auf einen Spielabbruch. Die Regularien sehen vor, dass die Hausherren 90 Minuten Zeit haben, um eine solche Panne zu beheben. Und da es sich in diesem Fall, anders als beim Defekt einer Eismaschine beim Spiel der DEG gegen Ingolstadt im Dezember, um fahrlässiges Selbstverschulden handelte, wäre die Partie danach mit 3:0 für die Düsseldorf gewertet worden.
Pikant an der Geschichte ist die Tatsache, dass es ausgerechnet die Wolfsburger waren, die im Dezember bei der Liga 30 000 Euro von der DEG erstritten hatten, weil die Düsseldorfer wegen eines Schneechaos erst mit großer Verspätung zum Spiel an der Aller erschienen waren.
Am Dienstag konnten zu Beginn auch neun Tage Pause der DEG kein neues Leben einhauchen. Wie schon in den letzten Partien der Vorrunde begannen die Spieler unkonzentriert und mit eklatanten Fehlern im Defensivverhalten.
So startete Norm Milley in der 6. Minute völlig unbehelligt ein Solo, die Düsseldorfer Verteidiger schauten staunend zu und auch Torhüter Jean-Sebastien Aubin machte keine gute Figur, als ihm der Puck unter der Fanghand hindurch rutschte. Erneut lag die DEG früh zurück, doch es sollte noch schlimmer kommen. Nur ganze 24 Sekunden später führte Wolfsburg durch Sebastian Furchner, zu dem Patrick Traverse und Marian Bazany ehrfurchtsvollen Abstand hielten, mit 2:0.
Peppi Heiß, von 1986 bis 1988 Schlussmann der DEG, fällte bereits da ein vernichtendes Urteil. "Die Mannschaft zeigt zu wenig Laufbereitschaft und ist viel zu weit von den Gegenspielern entfernt". Es gab keine Trotzreaktion, kein Aufbäumen, keinen Willen. Die logische Konsequenz war das 0:3 durch einen abgefälschten Schlagschuss von Jan-Axel Alavaara in der 16. Minute. Und dann war erst mal lange Pause...