Die DEG zerfällt in ihre Teile
Der Trainer weg, diverse Spieler auf Vereinssuche – und nebenbei eine Pleite gegen Straubing.
Düsseldorf. Die Düsseldorfer EG sinkt immer tiefer. Mit dem 4:5 (1:2/2:2/1:1) gegen die biederen Straubing Tigers setzte es vor 5706 Zuschauern bereits die neunte Niederlage aus den jüngsten zwölf Spielen. Die Trennung von Harold Kreis zeigte keinerlei Wirkung, die direkte Qualifikation für die Play-offs hängt am seidenen Faden, und die Fans im Rather Dome riefen enttäuscht: "Wir haben die Schnauze voll." "Ich kann der Mannschaft vom kämpferischen Einsatz her keinen Vorwurf machen", sagte Manager Lance Nethery - und machte gute Miene zum bösen Spiel.
Nethery ist wie schon nach dem Rauswurf von Slavomir Lener in der Saison 2007/08 in Generalunion auch Trainer, hat aber seine dafür notwendige Lizenz nicht verlängern lassen und benötigt daher Co-Trainer Bob Leslie als offiziellen Übungsleiter. Düsseldorfs bisheriger Assistent Mike Schmidt wird wohl weiter an der Seite von Harold Kreis arbeiten, da Mannheims Coach Teal Fowler bei den Adlern zum Manager aufsteigen soll. Sein Nachfolger Harold Kreis war am Freitag nicht im Rather Dome.
"Ich gehöre nicht mehr zum Team und möchte mich deshalb auch nicht mehr äußern", sagte Kreis dieser Zeitung. Er wirkte verbittert, auch weil Medien kolportierten, er habe Craig MacDonald nach Mannheim gelotst. "So etwas zu behaupten, ist eine Frechheit." Dennoch wird MacDonald zu den Adlern gehen, weswegen der Stürmer am Freitag von den Fans ebenso mit vereinzelten Pfiffen empfangen wurde wie Brandon Reid (nach Rapperswil) und Patrick Traverse (nach Hamburg). Reid hatte Traverse diesen Wechsel empfohlen - die Mannschaft scheint mit anderen Dingen beschäftigt zu sein als mit dem Tagesgeschäft.
Dass sie aber zuweilen auch Eishockey spielen können, zeigten sie in der 11. Minute, als just dieses Trio für die Führung verantwortlich war, die Reid in Überzahl erzielte. Doch ein grober Fehler von Harrington ermöglichte Ramsay den Ausgleich, und noch vor der ersten Pause brachte Meloche die Gäste gar in Front. Die nutzten auch im zweiten Drittel die Abwehrfehler der DEG eiskalt aus.