Eine bittere Pleite für die DEG
Der Vizemeister enttäuscht gegen die Hannover Scorpions und verliert verdient 0:1.
Düsseldorf. Eine Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten ist immer schlimm. Aber wenn dann auch noch der allerletzte Biss in einem so wichtigen Spiel fehlt, wie das am Mittwoch gegen die Hannover Scorpions beim 0:1 zu erkennen war, ist das doppelt bitter. Die DüsseldorferEG ist drauf und dran, nicht nur ihre gute Ausgangsposition vor den Play-offs zu verspielen, sondern vergrault mehr und mehr auch die treusten Fans.
Etwas mehr Unterstützung hatten sich allerdings auch die Spieler in diesem Sechs-Punkte-Spiel schon erwartet. Nur 4040 Fans wollten der DEG helfen, einen wichtigen Schritt in Richtung einer vorderen Platzierung für die Play-offs zu machen. Trotzdem nutzen die Anhänger beider Mannschaften das Spiel und eine Minute ohne Anfeuerung ihrer Teams, um sich am ligaweiten Protest gegen die "Totengräber der Liga" zu beteiligen.
Den DEL-Funktionären wird der unübersichtliche Spielmodus mit der "endlosen Vorrunde", der fehlende Ab- und Aufstieg sowie die uneinheitliche Regelauslegung vorgeworfen, was auch in diesem Spiel wieder bei der Verhängung der Strafzeiten deutlich wurde.
Während die Fans dann aber wieder schnell in Fahrt kamen, brauchten beide Mannschaften eine längere Phase der Annäherung. Großes Risiko und hohes Tempo wurden in den ersten 30 Minuten doch arg vermisst.
Bei den wenigen ganz klaren Gelegenheiten (Murphy/DEG) und Hlinka/Scorpions) zu Anfang des zweiten Drittels zeigten die beiden Torhüter Jean-Sebastien Aubin und Travis Scott ihre Klasse. Doch der DEG-Goalie trug beim 0:1 kurz vor Ende des zweiten Durchgangs zumindest eine Mitschuld. Sachar Blank traf für Hannover aus spitzem Winkel in die Torwart-Ecke.
Prompt kamen die Pfiffe mit der Sirene. Denn die Fans hatten ihre Spieler bis dahin nicht so kämpfen sehen, wie sie es erhofft und erwartet hatten. Denn DEG-Trainer Harold Kreis hatte das Motto ausgeben: "Kämpfen bis der Tank ganz leer ist". Daran erinnerte er in der Kabinenansprache vor dem letzten Durchgang.
Die Mannschaft setzte zumindest die Forderung nach mehr Tempo um. Doch Druck auf das gegnerische Tor konnten Daniel Kreutzer & Co. nur selten gegen die von Trainer Hans Zach sehr gut eingestellten Hannoveraner entfachen. Das 175. Saisontor wollte für die DEG nicht mehr fallen. Und Kreis konnte die Enttäuschung der Fans verstehen. "Aber ich kann auch versichern, dass die Spieler sehr enttäuscht sind", sagte der DEG-Trainer-. "Wir haben einfach kein Rezept gefunden. Es ist eine bittere Niederlage für uns."