Rotthaus: Ich bin richtig bei der DEG

Der Geschäftsführer brennt auf seine neue Aufgabe. Großer Erfolgsdruck belastet den 48-Jährigen angeblich nicht.

Foto: Horstmüller

Düsseldorf. Wenn Mikhail Ponomarev zufrieden ist, zeigt der Gesellschafter der DEG Eishockey GmbH ein breites, nicht unsympathisches Grinsen. Wie am Montag. Die Vorstellung des neuen Geschäftsführers Jochen A. Rotthaus war ganz nach dem Geschmack des russischen Geschäftsmannes, der dem Verein gemeinsam mit Gesellschafter Peter Hohberg nicht nur das nötige Kleingeld zur Verfügung stellt, sondern auch hohe sportliche Ziele verfolgt. „Wir haben uns viele Kandidaten angesehen und sind uns sicher, dass die DEG mit Jochen Rotthaus wieder den Anschluss an die Spitze des deutschen Eishockeys findet“, sagte Ponomarev. „Er hatte in Hoffenheim unter schwierigen Bedingungen langfristigen Erfolg. Da gehört einiges zu.“ Was im Vergleich zum Fußball-Bundesligisten für die DEG sprechen würde, brachte Ponomarev auf den Punkt: „Tradition kann man nicht kaufen. Aber die DEG hat eine wunderbare Geschichte.“

Den Dreh vom Fußball zum Eishockey hat Rotthaus schon geschafft. „Ich schaue mir das siebte Play-off-Finale im Eishockey zwischen Köln und Ingolstadt und nicht die Bayern gegen Real an“, sagte der 48 Jahre alte und wichtigste „Neuzugang“ der DEG, der auch Geschäftsführer der Winter Game Veranstaltungs GmbH ist. Rotthaus ist ungeduldig und möchte endlich richtig loslegen. Doch noch läuft bis Ende April sein Arbeitsverhältnis beim Fußball-Bundesligisten. „Ich war noch nicht auf der DEG-Geschäftsstelle, weil ich nicht nur alle mal eben begrüßen, sondern morgens hinkommen und erst abends nach getaner Arbeit wieder gehen will.“ Und das darf Rotthaus ab dem 2. Mai. Zu tun gibt es reichlich. „Ich freue mich sehr auf die Aufgabe und werde alles, was ich habe, investieren“, sagte Rotthaus, der sich freut, als gebürtiger Essener nicht mehr in seine Heimat pendeln zu müssen.

„Die vielen Gespräche mit den Entscheidungsträgern haben mich überzeugt, dass ich bei der DEG richtig bin.“ Eishockey ist beileibe kein Niemandsland für ihn, da er in jüngeren Jahren oft genug Spiele der DEG besucht hat.

Natürlich wurde Rotthaus auf die Rivalität mit den Kölner Haien angesprochen, und seine Antwort wurde den Düsseldorfer Ansprüchen gerecht: „Wir verkaufen wie die Kölner Leidenschaft, und ich würde mich freuen, wenn wir den Haien bald wieder auf höchstem Niveau begegnen können.“ Und das in einer Spielstätte, die Rotthaus begeistert und in der er viele schöne Momente und künftig einige Fans mehr erhofft.

Das soll mit einer Mischung aus erfahrenen Spielern und Talenten gewährleistet werden, weil die Identifikation mit den Spielern vielen Fans über die schweren Zeiten hinweggeholfen hat. „Wir werden die Ärmel hochkrempeln und die Tradition als Basis nehmen“, sagte Rotthaus. Er könne kein Zauberer sein, will aber mit Kreativität und Fleiß mehr als Vertrauen schaffen.