DEG „Turku ist in allen Belangen besser“

DEG-Trainer Kreutzer hält große Stücke auf den Gegner am Samstag in der Champions Hockey League. Chancenlos sei sein Team aber nicht.

Foto: Horstmüller

Düsseldorf. Christof Kreutzer verzog plötzlich die Miene. Innerhalb einer Sekunde wich das Lächeln einer Mischung aus Verwunderung und Ablehnung. Dabei hatte DEG-Pressesprecher Frieder Feldmann lediglich gesagt, dass nach dem Champions-League-Spiel am Samstag die Tageskassen öffnen und dort Tickets für die Spiele in der Deutschen Eishockey Liga sowie das K.o.-Spiel im Europokal verkauft werden. Das Problem: Noch kann keiner sagen, ob die Düsseldorfer EG mindestens Zweiter von Drei wird und die Gruppenphase übersteht. Und Kreutzer mag es nun mal nicht, wenn Aufgaben abgehakt werden, bevor sie überhaupt anstehen.

Dabei sieht es blendend aus für die Düsseldorfer. Nach dem 6:3-Erfog über den EHC Linz vor Wochenfrist, braucht die DEG aus den übrigen drei Spielen nur noch maximal zwei Punkte, um in die Runde der letzten 32 einzuziehen. Am Samstag (17.45 Uhr, Rather Dome) gegen den finnischen Topclub TPS Turku könnte es bereits so weit sein.

Zu verdanken hat die DEG das auch den Organisatoren der Champions Hockey League, die sich nichts sehnlicher wünschen, als möglichst viele Teams aus dem bevölkerungs- und wirtschaftsstarken Deutschland in der K.o.-Phase zu sehen. So darf der Spielplan zumindest als glücklicher Zufall beschrieben werden. Während Linz — vom Papier her der Konkurrent um Platz zwei hinter Turku — mit zwei schweren Auswärtsspielen starten musste und das vermeintlich leichteste Spiel zu Hause gegen die DEG erst am letzten Spieltag erlebt, läuft es für die DEG genau andersherum. Zum Start gab es den schwächeren Gegner im heimischen Dome

Da kann die DEG selbst nichts für. Sie macht einfach das Beste aus der Situation. Auf dem Eis, wo sie verdient 6:3 gewann. Und auch abseits. Laut DEG-Geschäftsführer Paul Specht wären die Vertreter der internationalen TV-Station ebenso voll des Lobes gewesen wie die der CHL und der Sponsoren. Das lag natürlich auch den mehr als 6500 Fans, die die DEG zum Sieg schrien und ihren Verein damit gleich auf Rang drei der Zuschauer-Tabelle brachten.

Auch am Samstag gegen Turku werden wieder um die 6500 Fans dabei sein. Dass auch die Finnen nicht unverwundbar sind, zeigte sich am Donnerstag, als Turku erst nach Verlängerung 3:2 in Linz gewann. Auch Kreutzer sieht sein Team in der Außenseiterrolle, aber beileibe nicht chancenlos: „Mit unseren Fans haben wir eine realistische Chance. Wenn die von Anfang an Vollgas geben, dann wird es meine Mannschaft auch machen“, sagt der Coach, der sich sicher ist, dass sich die DEG zu Beginn nicht noch mal so verschlafen präsentiert wie gegen Linz: „Jedem ist bewusst, dass wir uns das nicht erlauben dürfen. Wenn wir gegen Turku 0:2 zurückliegen, wird es viel, viel schwerer“, sagt Kreutzer und fordert: „Wir müssen generell besser verteidigen.“

Es ist bekannt, dass die Skandinavier schnelles und technisch hochwertiges Eishockey spielen. „Es wird interessant zu sehen, wie sie auswärts spielen, vielleicht etwas defensiver“, sagt Co-Trainer Tobias Abstreiter, der den Gegner mit Christof Kreutzer per Video beobachtet hat.

Deswegen weiß Kreutzer: „Turku ist ein ganz anderes Kaliber. Die sind läuferisch, technisch, und in allen Belangen viel, viel besser. Wir müssen zu 100 Prozent funktionieren.“ Das gilt besonders für Torhüter Mathias Niederberger, der erneut das Vertrauen seiner Trainer erhält. „Er hat eine gute Leistung gebracht und bekommt nun die Chance, das zu bestätigen“, sagt der Trainer. Bobby Goepfert habe die Entscheidung gut aufgenommen. „Wir haben ganz normal gesprochen. Bobby wird seine Chance in der Champions League auch noch bekommen.“