DEG CHL-Start geglückt: DEG schlägt Linz mit 6:3
Nach einem verschlafenen Beginn dreht die DEG im zweiten Drittel auf und fährt den ersten Sieg in der Eishockey-Champions-League ein.
Düsseldorf. Es war in den vergangenen Tagen ja viel darüber geredet und geschrieben worden, ob die deutschen Teilnehmer der Champions Hockey League (CHL) den Wettbewerb diese Saison ernster nehmen. Nachdem sie in der Premieren-Saison des neuen Eishockey-Europapokals allesamt in der Vorrunde ausgeschieden waren, hatte es jüngst von CHL-Geschäftsführer Martin Baumann den freundlichen Hinweis an die sechs deutschen Teams gegeben, den Wettbewerb dieses Jahr nicht bloß wieder als Vorbereitung auf die heimische Liga zu sehen.
Und wer Christof Kreutzer vor dem Spiel der Düsseldorfer EG gegen den EHC Linz sah, der wusste, dass die Champions League für den 48-Jährigen weitaus mehr ist. Schwer atmend und sichtlich nervös stand der DEG-Trainer kurz vor dem ersten Pflichtspiel der neuen Saison hinter der Bande. Knapp zweieinhalb Stunden später sah man einen anderen Christof Kreutzer. Gut gelaunt präsentierte sich der Erfolgscoach bei der Pressekonferenz nach dem 6:3-Sieg seiner Mannschaft, die damit allerbeste Chancen hat, mindestens als Tabellenzweiter in die K.o.-Phase des kontinentalen Turniers einzuziehen. Schließlich hatten die Österreicher bereits das erste Spiel der Dreiergruppe beim finnischen Topclub TPS Turku mit 1:6 verloren.
"Wir haben sehr nervös angefangen. Wir wollten unbedingt zu Hause das erste Spiel gewinnen. Das war am Anfang nicht sehr gut. Da haben wir zu viele Fehler gemacht", sagte der Trainer, der sich besonders bei den Fans bedankte, die sein Team in dieser Phase zurück ins Spiel geholt hätten: "Das war sehr wichtig für uns. Wenn die Fans nervös geworden wären, wäre es sehr schwer geworden." Doch weil sie das nicht wurden und die Mannschaft weiter unterstützten, konnte sich die DEG "Stück für Stück wieder ins Spiel arbeiten", sagte Kreutzer.
Die DEG verschläft den Start komplett und liegt verdient 0:2 hinten
Bis die mehr als 6500 Fans im Rather Dome vom Unterstützungs- in den Feiermodus schalten durften, dauerte es knapp eine halbe Stunde. Den Anfang verschlief die neue DEG komplett. Nahezu hypernervös präsentierten sich die Düsseldorfer, die sich ungewohnt viele Stock- und Stellungsfehler leisteten. Und bei denen die defensive Zuordnung so gut wie gar nicht funktionierte. Völlig verdient führten die keinesfalls überragenden Gäste aus Oberösterreich nach knapp elf Minuten mit 2:0. Es war lediglich Mathias Niederberger im DEG-Tor zu verdanken, dass die Rot-Gelben nicht noch höher zurücklagen.
So dauerte es bis kurz vor Ende des ersten Drittels, ehe die Gastgeber ihre Nervosität abgelegt hatten und zu ihrem Spiel fanden. Sinnbildlich dafür war der Anschlusstreffer durch Eduard Lewandowksi, der nach einem perfekten Zuspiel von Ken-André Olimb zum 1:2 traf.
Bis zum Ausgleich mussten sich die Fans aber weiter gedulden. Doch kaum hatte die DEG das 2:2 geschossen, ging es Schlag auf Schlag. Nicht mal sechs Minuten brauchten Norm Milley (2), Rob Collins und Bernhard Ebner, um mit teilweise wunderschön herausgespielten Toren aus dem 1:2 ein 5:2 zu machen. Als dann auch auch Publikum aufwachte und die Gäste kaum noch etwas entgegenzusetzen hatten, geriet dieser erste Auftritt der neuen Saison zu einem Festtag. Die DEG brachte das Spiel mit der Führung im Rücken souverän nach Hause, während es von den Rängen "und so spielt man Champions League" schallte.