DEG Zitternde Kölner — gut gelaunte Düsseldorfer

Die Haie bangen immer noch um die Play-off-Teilnahme, die DEG hat ihr Ticket gelöst. Im heutigen rheinischen Derby hat sie trotzdem nichts zu verschenken.

DEG: Zitternde Kölner — gut gelaunte Düsseldorfer
Foto: Stephan Eppinger

Düsseldorf. Eigentlich könnte sich Christof Kreutzer am Freitag einen schönen Abend machen. Sein Team, die Düsseldorfer EG, hat ihren Platz im Play-off-Viertelfinale der Deutschen Eishockey Liga seit Mittwochabend sicher. Die Laune ist blendend. Was könnte es da Schöneres geben, als am Freitag ganz entspannt zum Derby nach Köln zu fahren und die rund 18 000 Zuschauer beim Zittern und Nägelkauen zu beobachten? Schließlich haben die Haie ihren Platz in der Endrunde längst noch nicht sicher.

Doch wer Christof Kreutzer kennt, der weiß, dass nichts weniger zu ihm passen würde, als sich zurückzulehnen und ein bisschen Eishockey zu schauen. Das ist für einen Düsseldorfer mit Leib und Seele gegen Köln ohnehin nicht möglich. Und dann hat er für die noch übrig gebliebenen

beiden Spiele der Hauptrunde — am Sonntag (14.30 Uhr) kommt Schwenningen zum Abschluss — noch große Pläne.

Platz vier und damit das Heimrecht in der Runde der letzten Acht soll es nach der starken Saison mit der zwischenzeitlichen Tabellenführung schon sein. Außerdem geht es ja auch darum, mit einem positiven Gefühl in die entscheidende Phase zu gehen. Und absichtlich zu verlieren, um einem bestimmten Gegner aus dem Weg zu gehen, sei ohnehin nicht seins: „Dafür gewinne ich zu gern“, sagt Kreutzer — gerade im aufregendsten Derby des deutschen Eishockeys, das auch noch live übertragen wird (Laola1.tv ab 19.25 Uhr).

Dass der Druck auf Seite der Kölner liegt, will aber auch Kreutzer nicht verschweigen. Zwar seien die Haie aus ihrer Krise samt Trainerentlassung „gut rausgekommen“, mehr als „durchwachsen“ will er die Saison des ewigen Rivalen aber nicht bezeichnen. Obwohl der Kader der Haie fast doppelt so teuer ist wie der der Düsseldorfer, lief lange Zeit gar nichts. Nur 19 Siege gab es aus den ersten 37 Spielen. Zu wenig für Niklas Sundbald, der gehen musste und durch Cory Clouston ersetzt wurde.

Zwar ist auch unter dem ehemaligen NHL-Coach längst nicht alles perfekt, aber zumindest haben es die Kölner nun wieder selbst in der Hand, die Pre-Play-offs zu erreichen. Zwei Punkte beträgt der Vorsprung zwei Spieltage vor Schluss auf Platz elf (Hamburg).

Nun sind die sieben Siege aus 13 Spielen unter Clouston keine überragende Quote, zuletzt gab es auch nur noch einen Sieg aus vier Spielen, allerdings ging es meist gegen Topteams. Zudem freuen sie sich in der Domstadt, dass der harte Clouston klarere Anweisungen gibt als der Freigeist Sundblad. Jeder wisse nun, was er zu tun habe, heißt es aus der vormals oft orientierungslosen Mannschaft. Die Grundstimmung sei nun eine andere. Selbst das 3:4 am Mittwoch gegen Tabellenführer München sorgte nicht für Enttäuschung. „Wir holen uns die Punkte gegen die DEG wieder“, kündigte Clouston gleich an. Christof Kreutzer dürfte das anders sehen.