DEG enttäuscht offensiv auf ganzer Linie
Das Team von Trainer Christof Kreutzer verliert gegen Krefeld 0:1 nach Penaltyschießen. Durch die fünfte Pleite in Folge rutscht die DEG auf Rang sechs ab. Das Viertelfinale ist in Gefahr.
Düsseldorf. Im Gesicht von Drayson Bowman spiegelten sich der Frust und die Enttäuschung wider. „Es ist schwer zu sagen, woran es momentan liegt. Wir arbeiten hart, hatten wieder unsere Chancen. Aber die Resultate stimmen derzeit nicht“, sagte der Stürmer der Düsseldorfer EG nach der fünften Niederlage in Folge.
Bowman und seine Teamkollegen hatten gestern einen dieser Tage erwischt, an denen sie vermutlich noch weitere 60 oder 65 Minuten hätten spielen können, ohne die Hartgummischeibe im gegnerischen Tor unterzubringen. Und so jubelten nur die in Schwarz und Gelb gekleideten Fans unter den 12 136 Zuschauern im Dome, nachdem die DEG den Krefeld Pinguinen im vierten und definitiv letzten Derby der Saison mit 0:1 nach Penaltyschießen unterlegen war.
65 Spielminuten ohne Tore gibt es in Deutschen Eishockey Liga nur selten zu sehen. Normalerweise spricht ein torloses Spiel vor allem für die beiden Torhüter. Doch weder Mathias Niederberger im Gehäuse der Düsseldorfer, noch Patrick Galbraith auf Seiten des KEV hatten an diesem Nachmittag unter Dauerbelagerung ihres Tores zu leiden. Spielwitz, Tempo, Entschlossenheit — es waren nicht nur diese drei Attribute, die beide Teams in einem schwachen Eishockeyspiel über weite Strecken vermissen ließen. Das Spiel lebte von der Spannung - von mehr aber auch nicht.
„Krefeld hat viele Schüsse geblockt und sie hatten einen guten Torhüter“, sagte DEG-Stürmer Bowman, der neben Verteidiger Tim Schüle und Kapitän Daniel Kreutzer gestern der offensiv auffälligste Düsseldorfer war. Doch das war auch nicht schwer.
Vor dem Spiel hatte die DEG noch daran erinnert, dass sie durchaus Tore schießen kann, als Kreutzer mit einem großen Banner, das unter die Hallendecke gezogen wurde, als ewiger Top-Scorer der DEL geehrt wurde. Doch auch der 36-Jährige fand gegen gut verteidigende Gäste nur selten ein Durchkommen und musste erneut in einem für ihn besonderen Spiel eine Niederlage einstecken. Auch weil die DEG inklusive der Verlängerung in sechs Überzahlspielen keinen Treffer zustande brachte, stand am Ende die siebte Heimniederlage aus den vergangenen neun Spielen zu Buche.
„Wir haben ein bisschen Selbstbewusstsein verloren. Wir verfallen aber nicht in Panik und konzentrieren uns schon auf Mittwoch und Wolfsburg“, sagte Verteidiger Tim Conboy. „Es sind noch drei Spiele. Das Beste, was wir machen können, ist, die letzten Spiele zu vergessen“, erklärte Conboy.
Doch die Rot-Gelben, die nach dieser Niederlage in der Tabelle auf Rang sechs zurückgefallen sind, lassen seit zwei Wochen entscheidende Elemente in ihrem Spiel vermissen. War es gegen Augsburg am vergangenen Dienstag eine katastrophale Defensivleistung, die zwei Punkte kostete, enttäuschte die DEG gegen Krefeld offensiv auf ganzer Linie. Selbst die Top-Reihe um Ken André Olimb, Norm Milley und Manuel Strodel war so gut wie nicht zu sehen. In Play-off-Form ist die Mannschaft von Trainer Christof Kreutzer nicht. Das war auch in den Gesichtern von Drayson Bowman und Tim Conboy abzulesen.