Düsseldorfer EG Kreutzers Rekordtor kann die Niederlage der DEG nicht verhindern
Der DEG-Kapitän setzt sich mit seinem 786. Punkt an die Spitze der ewigen DEL-Scorerliste. Sein Team verliert gegen Augsburg trotzdem mit 4:5 nach Penaltyschießen.
Düsseldorf. Der Düsseldorfer Sportfan ist ein unergründliches Wesen. Da spielt die Düsseldorfer EG die beste Saison seit Jahren, da kann sich Kapitän und Publikumsliebling Daniel Kreutzer mit einem einzigen Pünktchen an die Spitze der ewigen Scorerliste der Deutschen Eishockey Liga setzen. Und obwohl sich die Hauptrunde ihrem Ende neigt und dieser Tage jedes Spiel entscheidend für den Kampf um die Play-off-Plätze ist, verloren sich am Dienstagabend gerade mal 4874 Zuschauer in den Rather Dome, um das Spiel ihrer DEG gegen die Augsburg Panther zu sehen. Absoluter Minusrekord der Saison.
Die, die gekommen waren, erlebten aber auch nicht gerade eine dreistündige Dauerparty. Im Gegenteil: Kraft- und leidenschaftslos präsentierte sich ihre Mannschaft über weite Strecken und verlor am Ende verdient mit 4:5 nach Penaltyschießen (1:1/0:2/3:1/0:0/0:1). Die dritte Niederlage in Folge, die sechste aus den vergangenen acht Spielen. Dass die DEG (80 Punkte) ihren Vorsprung auf Platz sieben trotzdem auf zwölf Punkte ausbaute, lag daran, dass die Kölner Haie (68) überraschend mit 1:2 zu Hause gegen den Vorletzten aus Schwenningen verloren und die Adler Mannheim (67) erst am Mittwoch gegen Ingolstadt spielen.
Richtig zufrieden war Trainer Christof Kreutzer trotzdem nicht: „Wir sind sehr schwer ins Spiel gekommen“, sagte der Coach, dessen Team in den ersten 40 Minuten in der Tat komplett neben sich stand. Stock- und Stellungsfehler wechselten sich munter mit verlorenen Zweikämpfen und Laufduellen ab. Und das gegen keinesfalls überragende Augsburger. Bis auf ihren Doppel-Torschützen Benjamin Hanowski und den quirligen Jonathan Matsumoto (ein Tor, zwei Vorlagen) hatte der Tabellenzwölfte wenig Personal auf dem Eis, das Angst und Schrecken verbreitete. Aber das reichte, um die fahrige DEG in Schach zu halten und ihr in den ersten beiden Abschnitten gerade mal 18 Schüsse zu gewähren.
Ganz enttäuscht ging Kreutzer aber doch nicht Hause. Erstens präsentierte sich seine Mannschaft im letzten Drittel wie verwandelt und glich nach 1:3 und 2:4 noch auf 4:4 aus. Zweitens hatte sein Bruder Daniel eben jenes 4:4 geschossen und damit den 786. Scorerpunkt seiner Karriere erzielt — ewiger Rekord in der Deutschen Eishockey Liga. „Da habe ich 20 Jahre hart für gearbeitet. Es ist ein schönes Gefühl, gerade, weil es auch ein wichtiges Tor war", sagte der Rekordhalter, der bereits während des Spiels mit einem Banner im Oberrang geehrt wurde.
Viel mehr gab es aber nicht zu feiern, weil die Panther sich nach dem Ausgleich wieder fingen und das 4:4 über die Zeit brachten. Im Penaltyschießen hatten sie durch Matsumoto dann das bessere Ende für sich. „Da ist auch immer etwas Glück bei. Vielleicht haben wir aber nicht ganz so gut schossen, vielleicht hatten wir den zweiten Punkt vom Spielverlauf her auch nicht verdient", sagte Trainer Kreutzer, der sich aber freute, „dass wir nie aufstecken und immer wieder zurückkommen. Über den Punkt bin froh.“
Ebenso froh war der DEG-Coach, „dass Rob Collins nicht irgendwas gebrochen hat". Der Routinier hatte zu Beginn des letzten Drittels einen Schlagschuss von Marcel Brandt auf den Ellbogen bekommen und musste in die Kabine. Ernster verletzt zu sein scheint er nicht, sein Einsatz am Wochenende soll nicht gefährdet sein. Trotzdem kehrte er nicht mehr zurück und verpasste das Rekordtor seines langjährigen Reihenkollegens Daniel Kreutzer. Wie zahlreiche DEG-Fans, die am Dienstagabend zu Hause blieben.
DEG - Augsburger Panther n.P. 4:5 (1:1/0:2/3:1/0:0/0:1)