Düsseldorfer EG 1:2-Niederlage: DEG ohne Pulver am Pulverturm

Das Kreutzer-Team muss sich leidenschaftlichen Straubingern geschlagen geben. Conboy zollt Gegenspieler O'Connor Respekt.

In Straubing ging es vor dem Tor der DEG richtig zur Sache.

Foto: Häfner

Straubing. Fehlstart für die Düsseldorfer EG. Das Team von Trainer Christof Kreutzer verlor am Freitag Abend bei den Straubing Tigers vor 4933 Zuschauern im Eisstadion am Pulverturm verdient mit 1:2 (0:0/1:1/0:1) und fiel im ersten Spiel nach der Nationalmannschafts-Pause auf den dritten Platz zurück.

Da es in Niederbayern nur einmal Grund zum Jubel gab, wartet Tim Conboy weiter auf seinen ersten Treffer. Dennoch spielt der Verteidiger Woche für Woche stark auf. Zwölf Tore bereitete Conboy bisher vor, zudem sorgt er mit seiner rustikalen Art beim Gegner für Respekt. Für die Fans ist er längst Kult, was sich auch an einer kleinen Gruppe von DEG-Anhängern ablesen ließ, die am Nachmittag vor dem Spiel durch die Straubinger Altstadt schlenderte. Alle sechs Fans trugen das rote DEG-Trikot und gleich auf vieren davon stand Conboys Nummer "4".

Der 33-Jährige selbst sah sich dann am Abend einem Angreifer der Tigers gegenüber, dem wiederum er gehörigen Respekt zollt. Sean O'Connor, mit dem Conboy in der Saison 2012/13 gemeinsam für den ERC Ingolstadt auflief, leidet nämlich seit acht Jahren an Epilepsie. "Sean ist ein toller Mensch und ich bewundere ihn, wie er mit dieser Krankheit umgeht. Er weiß schließlich, dass er sie für den Rest seines Lebens nicht mehr loswerden wird", sagte Conboy. O'Connor führt seine epileptischen Anfälle auf das Eishockey zurück. "Ich bin ein bedingungsloser Kämpfer und hatte daher schon einige Kopfverletzungen. Die Epilepsie ist vermutlich eine Spätfolge davon", erzählte der 34-Jährige, der sich im Sommer um Kinder mit der gleichen Krankheit kümmert.

Auf dem Eis zieht Sean O'Connor trotz allem nicht zurück und da auch Tim Conboy das physische Element liebt, entwickelten sich zunächst jede Menge gut geführte Zweikämpfe zwischen den beiden. In der sechsten Minute konnte O'Connor entwischen, seinen Schuss aber parierte DEG-Keeper Niederberger. Die Tigers blieben dran. Bayda (8.) sowie Schönberger (12.) verfehlten nur knapp und auch gegen Zalewski (19.) wirkte die DEG nicht sattelfest. Dennoch wäre sie fast in Führung gegangen, aber Corey Mapes scheiterte 16 Sekunden vor der ersten Pause mit einem Penalty an Tigers-Torwart Matt Climie.

Der musste sich allerdings 108 Sekunden nach Wiederbeginn geschlagen geben. Rob Collins staubte in Überzahl zum 1:0 für die DEG ab. In der 32. Minute hätte Preibisch dann für eine kleine Vorentscheidung sorgen können, doch auch er scheiterte per Penalty an Climie. Für Straubing ein Weckruf in der immer hitziger werdenden Partie. Nur 35 Sekunden nach Preibischs Fehlschuss gelang Hedden das 1:1.

Straubing agierte bissiger und wurde dafür im Schlussabschnitt nach nur 81 Sekunden belohnt, als ein abgefälschter Schuss von Zalewski wie in Zeitlupe zum 2:1 über die Torlinie trudelte. Das Glück des Tüchtigen eben. Tim Conboy blieb am Ende daher nichts anderes übrig, um Sean O'Connor zu gratulieren.