DEG Gegen Augsburg: Nur ein Punkt für Kreutzers Rekordtor

Nach der 4:5-Niederlage suchen Trainer und Spieler nach Erklärungen. Zweimal wurde der Kampf gegen Teams, die um ihre letzte Play-off-Chance spielen, zu spät richtig angenommen.

Foto: Birgit Häfner

Düsseldorf. So richtig freuen konnte sich Daniel Kreutzer am spätern Dienstagabend über seinen neuen Rekord nicht. Wahrscheinlich wird er es selbst erst in fernerer Zukunft zu würdigen wissen, was er als DEL-Topscorer in seiner Karriere Großartiges geleistet hat. 786 Scorerpunkte sind eine echte Marke, an der Spieler späterer Eishockey-Generationen sicher zu knabbern haben. Verdauen musste auch sein Bruder und Trainer Christof Kreutzer die 4:5-Niederlage seiner Mannschaft gegen die Augsburg Panther.

Er war aber stolz auf die Leistung seines Bruders. „Es ist fantastisch, wenn Du als Spieler einen solchen Rekord erreichst. Ich freue mich sehr für Daniel“, sagte der DEG-Cheftrainer. „Es war gut, dass er diesen Rekord mit einem wichtigen Treffer für die DEG aufgestellt hat, der uns auch einen Punkt bringt. Und er hat sich diesen Treffer erkämpft, wie es sein ureigener Stil ist.“

Die Zuschauer erhoben sich zu stehenden Ovationen, nachdem die Schiedsrichter das Spiel extra für eine Ehrenrunde unterbrochen hatten. „Mich interessiert der Rekord derzeit nur am Rande. Dass wir hier erneut keine drei Punkte geholt haben, ist sehr bitter“, sagte der DEL-Topscorer, der auch nicht erklären konnte, warum die Mannschaft erst im letzten Drittel gegen eigentlich recht biedere Augsburger richtige Leidenschaft und Kampfbereitschaft bis zum Umfallen gezeigt hatte. Das sichere Gefühl, „die Play-offs bereits im Sack zu haben“, ist es laut Trainer Christof Kreutzer jedoch nicht, da die Mannschaft im letzten Drittel ja noch einmal alles hineingepackt hätte.

„Es ist schwer zu sagen, warum wir zwei Drittel Anlaufzeit benötigt haben“, sagte der DEG-Cheftrainer, der den Fans Mut machte: „Im vergangenen Jahr hatten wir auch so eine Phase. Aber danach haben wir dann die wichtigen Spiele gewonnen.“ Die Mannschaft würde sich gut fühlen, im Training sei viel Engagement zu sehen, und deshalb sei es schwer zu sagen, woran es liegt. „Wir müssen auf jeden Fall noch Punkte machen. Denn es wäre sehr schade, wenn wir nicht unter die ersten Sechs kommen würden“, sagte Kreutzer. „Die gute Chance ist auf jeden Fall da.“

Die sechste Niederlage in acht Spielen schmerzt, obwohl es gegen Augsburg zumindest zu einem Zähler gereicht hat. Das Abwehrverhalten ist derzeit nicht auf dem Niveau eines Spitzenteams. In den ersten 39 Spielen lag der Gegentorschnitt der DEG bei 2,38, in den jüngsten acht Spielen gab es im Schnitt 3,25 Gegentore. „Vielleicht hilft es, dass das nächste Heimspiel ein Derby (gegen Krefeld) ist. Da sind wir von den Emotionen her direkt im Spiel.“ Und die braucht auch Jubilar Daniel Kreutzer unbedingt für sein Spiel.