Freezers unter Druck - Hoffnungsträger Schubert

Seit 2007 zeigt die Erfolgskurve der Hamburg Freezers in der DEL stetig bergab. Zum zweiten Mal nacheinander droht das Verpassen der Playoffs. Die Hoffnungen, das frühzeitige Aus vielleicht doch noch verhindern zu können, ruhen vor allem auf Ex-NHL-Crack Schubert.

Hamburg (dpa) - Für die Hamburg Freezers geht es in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) von nun an um Alles oder Nichts. Nur noch Siege helfen dem Tabellenletzten weiter, sonst ist die Saison bereits im kommenden Monat zum Start der Playoffs vorbei. An diesem Mittwoch in Iserlohn und am Freitag gegen Köln sollen bei zwei unmittelbaren Konkurrenten die Weichen für die Aufholjagd gestellt werden. „Wenn wir beide Spiele verlieren, wird es wahnsinnig schwer, die Pre-Play- Offs noch zu erreichen“, sagte Stürmer Alexander Barta.

Noch ist der Rückstand auf Platz sieben mit sechs Punkten überschaubar. Doch die bisherige Bilanz gegen Iserlohn und Köln spricht gegen die Hamburger, die bis zum Saisonende auf Stürmer Joey Tenute (Schulterblessur) verzichten müssen. Gegen die Haie verloren die Freezers alle bisherigen drei Saisonpartien und in Iserlohn setzte es im ersten Auswärtsspiel mit 3:7 mächtig Prügel.

Playoffs ohne Hamburg - das gab es im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit dem Umzug der damaligen Barons aus München im Sommer 2002. Seitdem kamen 24 neue Spieler zum Halbfinalisten von 2004. Verbessert hat sich nichts, die Freezers sind trotz des viertteuersten Kaders der Liga wieder ganz unten in der Tabelle. Trainer Benoit Laporte appelliert an die Ehre seiner Cracks. „Die Partien gegen Iserlohn und Köln werden Spiele für Männer. Wenn wir mental bereit sind, sind wir auch in der Lage, sie zu schlagen“, sagte der 50-Jährige, der im Dezember Stéphane Richer als Chefcoach abgelöst hatte.

Große Hoffnungen ruhen auch auf Nationalmannschafts-Rückkehrer Christoph Schubert. Der 29 Jahre alte ehemalige NHL-Spieler kam erst Anfang Dezember aus dem schwedischen Frölunda und sammelte seitdem in 17 Spielen zwölf Punkte. Der Verteidiger kam mit großen Hoffnungen in die Hansestadt. „Der Verein hat im Sommer 2010 einen großen Schnitt vollzogen und ich wollte ein Teil des Umbruchs sein. Das hat mich sehr gereizt“, sagte Schubert. Seit seiner Verpflichtung fährt er auffällig oft schimpfend über das Eis. Als einer der wenigen zeigt er in einem sonst eher stillen Team Emotionen.

Die fehlende Leidenschaft der „Kühlschränke“ scheint neben dem mangelnden Erfolg ein Grund für das schwindende Zuschauerinteresse zu sein. Innerhalb der vergangenen sechs Jahren sank der Schnitt von mehr als 11 000 Fans auf den aktuellen Tiefststand von 6 568.