Grizzlys hoffen auf DEL-Verbleib - VW: Keine Streichliste
Wolfsburg (dpa) - Die Grizzlys Wolfsburg sehen ihre Zukunft trotz der Sparmaßnahmen beim angeschlagenen VW-Konzern weiterhin in der Deutschen Eishockey Liga (DEL).
„Wir haben bislang keine Signale, dass es mit dem Eishockey am Standort Wolfsburg zu Ende geht“, sagte Grizzly-Geschäftsführer Charly Fliegauf der Deutschen Presse-Agentur. Er rechne kurzfristig mit einer Entscheidung, ob die VW-Tochter Skoda als Hauptsponsor die Grizzlys auch künftig mit laut Medienberichten rund fünf Millionen Euro pro Jahr unterstützt. „Ein Komplett-Ausstieg würde das DEL-Aus bedeuten“, bekannte Fliegauf. „Wir wissen nicht, wie es in Zukunft aussieht.“
Wegen des Skandals um gefälschte Abgaswerte und den daraus resultierenden Kosten für den Konzern steht seit geraumer Zeit auch das immense Sport-Sponsoring von Volkswagen auf dem Prüfstand. Die „Bild am Sonntag“ hatte am Wochenende von konkreten Plänen berichtet, Sponsoring teilweise zu streichen. Dabei war auch von Skoda-Geldern an die Grizzlys die Rede.
„Es ist noch keine Entscheidung gefallen“, bekräftigte Fliegauf, der auf eine „Unterscheidung zwischen überregionalem und Engagement am Standort“ setzt. „Wir bleiben positiv“.
Die Grizzlys hatten in den vergangenen drei Jahren stets das Playoff-Halbfinale der DEL erreicht, haben aber stets den mit Abstand geringsten Zuschauerschnitt der Liga. Aktuell kommen durchschnittlich 2304 Menschen zu den Heimspielen der Grizzlys.
Auch über das zukünftige Fußball-Sponsoring des VW-Konzerns ist noch nicht entschieden. Eine Streichliste gebe es nicht, hieß es. In einer offiziellen Stellungnahme schrieb die Presse-Abteilung: „Sport und insbesondere der Fußball sind wesentliche Säulen in der Sponsoring-Strategie unseres Unternehmens. Diese wichtige Kommunikations- und Werbeplattform wurde in der Vergangenheit sehr erfolgreich genutzt und dies wird auch in Zukunft der Fall sein. In welchem konkreten Umfang ist derzeit noch nicht entschieden.“
Laufende Verträge sollen dem Vernehmen nach nicht gekündigt werden. Dazu zählen etwa die VW-Engagements bei den Fußball-Bundesligisten Werder Bremen und Hannover 96. Hingegen laufen die Sponsoring-Vereinbarungen mit Schalke 04 und dem Zweitligisten 1860 München am Ende der Saison aus.
Vor allem bei der hundertprozentigen VW-Tochter VfL Wolfsburg rechnet man nicht mit einer Kürzung der jährlichen Gelder im hohen zweistelligen Millionenbereich. „Ich kann mir das im Moment nicht vorstellen“, sagte VfL-Geschäftsführer Wolfgang Hotze.