Vor den Playoffs: Gewinner und Verlierer der DEL

Berlin (dpa) - Die Hauptrunde der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ist zu Ende, nach 60 Spieltagen stehen die zehn Teams der Playoffs fest. Die Nachrichtenagentur dpa nennt je fünf Gewinner und Verlierer.

GEWINNER

GRIZZLY ADAMS WOLFSBURG: Nur drei Trainer hatten die Wolfsburger vor Saisonbeginn auf der Rechnung. Dem eingespielten Team von Coach Pavel Gross, bei dem vor allem die bärenstarke Abwehr (insgesamt 116 Gegentore) herausragte, gelangen dann aber zwei Siegesserien von acht und sieben Erfolgen. Den Vorsprung gaben die Grizzlys nicht mehr her.

EHC MÜNCHEN: In ihrem ersten DEL-Jahr mischten die Münchner die Liga kräftig auf, stürmten im Herbst gar kurz die Spitze der Tabelle. Zahlreiche Shootingstars - allen voran Martin Buchwieser - machten den kleinen Etat wett. Trotz der im Finish verspielten direkten Viertelfinal-Qualifikation ist München die Überraschung der DEL.

JUNGE TORHÜTER: Erfahrung im Tor ist wichtig, aber nicht alles - wie zwei Nachwuchs-Goalies in der Hauptrunde bewiesen: Jochen Reimer parierte Wolfsburg nicht nur zu Rang eins, sondern sich selbst auch ins Nationalteam. Danny Aus den Birken rettete Köln am Freitag das 1:0 in Iserlohn und damit in letzter Sekunde den Playoff-Einzug.

DEG METRO STARS: Von null auf hundert in zehn Wochen: Düsseldorf rollte im Herbst die Liga von hinten auf und ließ sich nicht mehr aus der Spitzengruppe verdrängen. Coach Jeff Tomlinson hat sein System etabliert, zwei glänzende Sturmreihen sorgen für den Erfolg. Im Schlussspurt rettete die DEG mit vier Siegen den wichtigen Rang zwei.

TRAINER-NOVIZEN: Die Liga wird nach der Vorrunde von zwei Clubs angeführt, die Chefcoach-Neulingen das Vertrauen schenkten. Wolfsburg spielte unter Gross lange bärenstark, Tomlinson impfte der DEG ein attraktives System ein. Auch Köln rettete sich nach einer lange verkorksten Vorrunde erst unter Niklas Sundblad in die Vor-Playoffs.

VERLIERER

AUGSBURGER PANTHER: Dass der Final-Einzug 2010 kaum zu wiederholen sein wird, war den Augsburgern klar. Der Absturz auf den letzten Rang überraschte dennoch. Den Schwaben fehlte eine erstligareife zweite Sturmreihe, zudem kassierten die Panther die meisten Gegentore in der DEL. Die Folge: Die besten Spieler werden Augsburg verlassen.

GELD: Mannheim, Berlin und Hamburg gehören zu den reichsten DEL-Clubs, aber Geld allein schießt bekanntlich keine Tore: Mit nur 131 Treffern war Mannheim das harmloseste Team und verpasste den direkten Viertelfinal-Einzug. Hamburg scheiterte gar komplett und ist in der K.o.-Phase nicht dabei. Auch Top-Favorit Berlin blieb „nur“ Platz 3.

TOP-SPIELER OHNE TOP-CLUB: Darin Olver ist Top-Scorer der DEL-Hauptrunde (70 Punkte), Nationalspieler Michael Wolf bester Torjäger (34 Treffer). Aber für beide ist die Saison vorbei. Olvers Augsburger und Wolfs Iserlohner verpassten die Playoffs, weil beide Clubs ihren Leistungsträgern kein adäquates Team zur Seite stellen konnten.

ZUSCHAUER: In den vergangen drei Jahren sank der Zuschauerschnitt auf 5756 Fans pro Spiel in der abgelaufenen Hauptrunde. In Mannheim, Köln und Düsseldorf werden regelmäßig ganze Stadionränge abgehängt. Nur noch in Berlin kamen im Schnitt über 10 000 Fans in die Halle.

KÖLNER HAIE: Nur ein starkes Finish ließ Köln vom Tabellenkeller in die Vor-Playoff-Ränge klettern. Im Herbst war am Rhein vieles DEL-unwürdig: Unmotivierte Profis, frustrierte Fans, kaum Perspektive. Nun soll Noch-Bundestrainer Uwe Krupp im Club aufräumen.