Deutschland spielt gegen USA um Turniersieg
München (dpa) - Dank Torhüter Dennis Endras und einer Energieleistung gegen die Slowakei spielen die deutschen Eishockey-Cracks am Sonntag im direkten Duell gegen die USA um den Sieg beim Deutschland Cup.
Nach dem starken 2:0 am Samstag gegen die Slowaken und dem US-Sieg danach gegen die Schweiz (5:4) erleben die Zuschauer am Sonntag ein richtiges Endspiel. „Das war eine kämpferisch-leidenschaftliche Partie, so muss man als deutsche Mannschaft spielen“, sagte Matchwinner Endras nach dem Sieg gegen Ex-Weltmeister Slowakei. „Der Schlüssel war heute sicher Dennis Endras“, bilanzierte auch Bundestrainer Pat Cortina.
Vor 6000 Zuschauern in der ausverkauften Münchner Olympiahalle schossen Kapitän Michael Wolf (6. Minute) und Neuling Daryl Boyle (37.) in seinem zweiten Länderspiel die deutschen Tore. Im Anschluss daran drehten die USA gegen die Schweiz einen 2:4-Rückstand noch in einen Sieg. Dadurch gehen beide Teams mit je vier Zählern punktgleich in ihr Duell am Sonntag. Das Spiel der Schweiz gegen die Slowakei zuvor (13.15 Uhr) ist bedeutungslos. Beide Teams haben zwei Punkte.
Am Freitagabend hatte die Schweiz das stark ersatzgeschwächte deutsche Team noch knapp mit 3:2 im Penaltyschießen besiegt. Nach dem Marathonspiel über drei Stunden gegen die Eidgenossen hatte Cortina sein Team ordentlich durcheinander gewürfelt. Insgesamt fünf frische Profis rückten in den Kader, alle Reihen wurden neu zusammengestellt. „Schnell ins Bett und dann geht es schon weiter“, hatte Cortina in der Nacht zuvor noch gesagt. Eine defekte Plexiglasscheibe hatte für eine Pause von einer knappen Dreiviertelstunde gesorgt und den Spielfluss gegen die Schweizer völlig durcheinandergebracht. „Für uns war das eine noch größere Herausforderung, das haben wir bravourös gemacht“, meinte Christoph Ullmann nach dem Sieg am Samstag.
Nach dem laut Kapitän Wolf „komischen Spiel“ war die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) am Samstagnachmittag aber zunächst wieder hellwach. Wie schon am Freitag sorgte Wolf aus dem Gewühl heraus selbst für die Führung gegen den Favoriten, der im Gegensatz zu Deutschland mit viel Stammpersonal in München angetreten ist. Cortina fehlen beim Vier-Nationen-Turnier dagegen gleich 16 potenzielle WM-Fahrer zumeist verletzungsbedingt.
Nur kurz nach seinem Tor war das Spiel für Wolf schon vorbei. Der Iserlohner hatte Gegenspieler Milan Bartovic unglücklich mit dem Schläger im Gesicht getroffen und musste regelkonform frühzeitig vom Eis. Zudem spielte Deutschland fünf Minuten in Unterzahl, überstand aber diese brenzlige Situation gegen die spielstarken Slowaken mit Kampf, Glück und einem starken Dennis Endras im Tor. Kurz vor der ersten Drittelpause verpasste Ingolstadts Patrick Hager per Pfostenschuss nach feiner Einzelleistung eine beruhigendere Führung.
Ohne Kapitän Wolf bekam Deutschland allerdings offensiv mehr Probleme. Die Slowaken wurden aggressiver, scheiterten aber immer wieder an Endras. Gegen Ende des zweiten Drittels traf Augsburgs Boyle per Schlagschuss in doppelter Überzahl. Der befürchtete Sturmlauf der Slowaken im Schlussdrittel fiel aus. Das Cortina-Team verteidigte stark und brachte das 2:0 sicher über die Zeit.