Ein großes Finale wie in Hollywood
Nach dem 6:5 in Mannheim träumen die Eisbären von der erfolgreichen Titelverteidigung
Mannheim. Ginge es allein um den Siegeswillen, dann wären die Eisbären schon Meister. Berauscht vom unglaublichen 6:5-Triumph in der Verlängerung bei den Adlern Mannheim taten sich die Berliner schwer, Adrenalin, Euphorie und Selbstbewusstsein zu verbergen. Constantin Braun versuchte es erst gar nicht.
„Wir sind so extrem heiß, dieses Spiel zu gewinnen, dass uns davon keiner mehr abhalten kann“, tönte der Nationalspieler vor dem am Dienstag (19.30 Uhr) anstehenden Alles-oder-Nichts-Spiel in Berlin, wo im Duell um die deutsche Eishockey-Krone ein hollywoodreifer Showdown bevorsteht.
Ein Spieler wird dem finalen Vergleich der Rekordchampions in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) auf jeden Fall zum Eintrag in die Geschichtsbücher verhelfen. Sven Felski, das Eisbären-Urgestein schlechthin, steht vor seinem 1000. Erstligaspiel im Berliner Dress — was für eine Schlusspointe am Ende einer famosen Finalserie. Felski, der mit den Eisbären und dem Vorgängerverein Dynamo alle Höhe und Tiefen im Eishockey miterlebt hat, warnte jedoch: „Das Ding ist noch lange nicht durch.“
Von einem psychologischem Vorteil will der 37-Jährige nichts wissen. „Ich sehe das nicht so. Das mag abgedroschen klingen, aber es steht jetzt lediglich 2:2.“ Und sein persönliches Jubiläumsspiel? „Das ist mir eigentlich egal.“
Vielmehr lobte der Ex-Nationalstürmer seine Mannschaft, die die fünfte Begegnung dank einer selten gesehenen Aufholjagd in Mannheim ermöglicht hatte. „Ich bin so stolz, dass die Mannschaft alles dafür gegeben hat, dass meine Karriere nicht bei 999 Spielen stehen bleibt“, betonte Felski. Den Weg dahin hatte Travis James Mulock mit seinem Treffer in der Verlängerung geebnet. „Jetzt ist das Momentum bei uns“, meinte er, „wenn wir so weiterspielen, kann man uns nicht schlagen.“