Eishockey: Zuversicht vor WM-Auftakt

Trotz vieler Absagen sind die Erwartungen vor dem Auftakt riesengroß. Deutschland rechnet am Freitag gegen Italien mit einem Erfolg.

Stockholm. Der Respekt der Konkurrenz vor dem deutschen Eishockey war bereits beim WM-Anflug auf Stockholm zu spüren. Hoch über den skandinavischen Wolken stöhnte Italiens Trainer auf dem Flug SK 1420 beim Gedanken an den ersten Gegner am Freitag (12.15 Uhr/Sport1) laut auf.

„Deutschland hat schon eine wirklich richtig starke Truppe. Was die in den letzten zwei Jahren gezeigt haben, ist beeindruckend“, brummte Rick Cornacchia bei Italiens Anreise. Deutschland startet als Favorit gegen den Aufsteiger, ein völlig unbekanntes Gefühl zu Beginn der 76. Weltmeisterschaft in Finnland und Schweden.

„Es ist schön, dass wir eine Favoritenrolle haben, das haben wir uns in den letzten Jahren erarbeitet und wir nehmen die Rolle gerne an“, sagte Stürmer Christoph Ullmann. Alles andere als ein Sieg wäre eine (böse) Überraschung. Doch Angreifer Marcel Goc mahnt: „Wir dürfen nicht zu viel erwarten.“

Der 28-jährige Profi (Florida Panthers) ist der einzige NHL-Akteur im Kader. Christian Ehrhoff (verletzt) sowie Alexander Sulzer und Dennis Seidenberg (beide private Gründe) sagten ihre Teilnahme ab. Zudem fehlen der Krefelder Patrick Hager (privat verhindert) und Mannschaftskapitän sowie Torjäger Michael Wolf aus Iserlohn (verletzt), wie Russland-Legionär Eduard Lewandowski mit einem Kreuzbandriss.

Auf dem angestrebten erneuten Weg in die Runde der letzten Acht wollen sich die Deutschen weder von Italien noch von Lettland am Sonntag (20.15 Uhr/Sport 1) stoppen lassen. „Wir haben das Viertelfinale im Fokus, aber wir müssen schauen, dass wir einen guten Start ins Turnier haben“, befand Deutschlands große WM-Hoffnung Goc, der am Freitag erstmals mit dem Team zum Training auf dem Eis stand.

Nationaltrainer Jakob Kölliker berief ihn gleich zum Kapitän. „Es gibt ein Schlüsselspiel, das ist das erste. Wenn man mit einem Sieg startet, gibt das Selbstvertrauen. Wenn das nicht der Fall ist, fängt man schon zu studieren an“, meinte Kölliker. Das Kalkül des Schweizers ist, mit zwei Siegen zum Auftakt ohne Druck dann gegen die Top-Nationen Russland (8. Mai) und Schweden (9. Mai) antreten zu können.