Alles eine Frage des Charakters
Für die Pinguine geht es in Wolfsburg und Augsburg um den Viertelfinal-Einzug.
Krefeld. In den beiden noch ausstehenden Begegnungen in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) wird sich entscheiden, wohin der Weg der Krefeld Pinguine führen wird. Schafft der Klub den ersehnten Einzug ins Play-off-Viertelfinale quasi als Zubrot nach einer über weite Strecken überaus positiv verlaufenen Saison? Oder muss sich die Mannschaft durch die Pre-Play-off-Runde quälen, um über die Hintertür noch den Sprung unter die letzten Acht zu schaffen? Eine zwar wirtschaftlich lukrative Zusatzschicht, aber sportlich auch gleichermaßen gefährlich.
"Wir haben das Glück, dass wir noch aus eigener Kraft ins Viertelfinale einziehen können", sagt Trainer Igor Pavlov. Doch der Coach weiß auch, dass seine Mannen am Freitag (19.30 Uhr) in den Wolfsburg Grizzly Adams und am Sonntag (14.30 Uhr) in den Augsburger Panthern zwei äußerst unangenehme Aufgaben zu bewältigen haben. Besonders die Wolfsburger dürften am Freitag auf heimischem Eis angesichts des jüngsten Erfolgs im DEB-Pokalfinale mit breiter Brust antreten.
Das kann man von den Pinguinen wahrlich nicht behaupten, die sich zuletzt im ersten Drittel des Derbys in Düsseldorf geradezu vorführen ließen. Eine Tatsache, die den Trainer an der professionellen Haltung seiner Akteure zweifeln ließ. "Mangelnde Einstellung und fehlender Respekt vor seinem Job", nennt es Pavlov. Wobei - so paradox dies klingen mag - ausgerechnet das 0:5-Debakel nach 20 Minuten bei der 3:7-Niederlage gegen die DEG Metro Stars die Wende zum Guten bedeuten könnte: "Die Jungs haben gemerkt, was los ist. Sie haben richtig auf die Fresse bekommen und aufgehört zu jammern. Sie haben das besprochen - ohne die Trainer. Und man hat schon eine andere Einstellung im Training gesehen."
Die wird auch vonnöten sein, wollen die beiden Partien erfolgreich bestritten werden. Vor allem die Defensivleistung wird sich entscheidend verbessern müssen, nachdem die Pinguine zuletzt Wohl und Wehe fast gänzlich in die Hände ihres Torhüters Scott Langkow gelegt hatten. Mit dem Erfolg, dass dieser in Düsseldorf schnell restlos bedient war und noch vor der ersten Pause entnervt vom Eis fuhr.
Denn gerade am Freitag in Wolfsburg werden die Krefelder wohl Schwerstarbeit zu verrichten haben. Schließlich geht es so nebenbei gegen den nach Berlin zweitbesten Angriff der Liga. Da heißt es, die Kräfte zu bündeln. "Wir werden nur mit drei Reihen spielen", kündigt der Trainer an, der weiter auf Center Serge Payer verzichten muss und freiwillig auf die Youngster-Reihe verzichten will. "Da fehlt noch einiges zum Play-off-Level."
Gehandicapt geht zudem Jean-Francois Fortin in die Begegnungen. Der kanadische Abwehrspieler muss aufgrund einer Leistenverletzung bereits im Training kürzer treten und nach Ende der Saison operiert werden. Er soll am Freitag und am Sonntag zumindest sporadisch zum Einsatz kommen.