Ammoniak-Panne: Pinguine wollen endlich Geld sehen
Der KEV erwägt eine Klage gegen die Seidenweberhaus GmbH.
Krefeld. Dem Geschäftsführer der Pinguine, Wolfgang Schäfer, ist der Geduldsfaden gerissen. Über ein Jahr, nachdem Mitarbeiter des König-Palastes aus Versehen die Ammoniak-Leitung neben den Torhülsen anbohrten und die Mannschaft wochenlang in der Rheinlandhalle spielen musste, will der DEL-Klub endlich Geld sehen - von seinem Vermieter, der Seidenweberhaus GmbH, die auch die Arena betreibt.
Schäfer: "Sponsoren haben uns in Regress genommen, weil die Werbeleistung nicht erbracht worden ist. Wir hatten Zuschauereinbußen und Mehrkosten; wir mussten die Bande in der Rheinlandhalle neu anbringen und Kameras installieren. Der Vermieter muss eine funktionstüchtige Halle zur Verfügung stellen. Das hat er nicht." Die Gesamtforderung beläuft sich nach WZ-Informationen auf 495000 Euro. Die Pinguine GmbH setzte ihrem Vermieter eine Frist bis 25. Januar. Danach will sie Klage einreichen.
"Das muss endlich mal geregelt werden", erklärt Horst Driever, Geschäftsführer der Seidenweberhaus GmbH. Das Schreiben der Pinguine habe er am Freitag auf den Tisch bekommen. "Die Ammoniak-Panne hat uns selbst Kosten von 160000 Euro verursacht", fügt Driever hinzu, "zum Beispiel für zusätzliche Eis-Aufbereitung". Und: "Ein neutraler Experte für Baurecht muss her."
Ein Gutachten bescheinigt einen Baumangel; die Ammoniak-Leitungen sollen zu nah an den Torhülsen verlegt worden sein. Davon will der Beschuldigte, ein Subunternehmer von Hochtief, nichts wissen - er schiebt die Schuld auf die Köpa-Mitarbeiter. Eigentümerin der Arena ist die städtische Bau-GmbH: Dort ist am Montag der Pinguine-Brief ein größeres Thema.