Berlin war keine Reise wert

Die Eisbären gewinnen mit 7:4 gegen die Pinguine, die viele Chancen ungenutzt lassen.

Berlin. Berlin war für die Krefeld Pinguine diesmal keine Reise wert. Denn der Höhenflug der Schwarz-Gelben in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) wurde von den Berliner Eisbären erst einmal gestoppt. Im Gastspiel beim Tabellenführer verlor die Mannschaft von Coach Rick Adduono am Freitagabend nach einem turbulenten Schlussdrittel mit 4:7 (0:2, 0:2, 4:3) — es war die erste Niederlage nach zuvor fünf siegreichen Spielen in Folge. Im Heimspiel am Sonntag, 18.30 Uhr, gegen die Straubing Tigers stehen die Schwarz-Gelben im Kampf um die Play-offs damit wieder mächtig unter Erfolgsdruck.

Eishockey war am Freitag in Berlin aufgrund des Rücktritts von Bundespräsident Christin Wulff wahrlich nicht das vorrangige Gesprächsthema. Selbst bei den Eishockey-Fans im Stadion wurde bereits eifrig über einen möglichen Nachfolger diskutiert. Doch spätestens mit dem ersten Bully rückte dann der Sport wieder in den Vordergrund. Während bei den Pinguinen Denis Shvidki erwartungsgemäß wieder auf die Tribüne musste, fehlten bei den Berlinern im Vergleich zur Partie in Düsseldorf T. J. Mullock und Daniel Weiß, dafür kehrten André Rankel, Florian Busch und Constantin Braun ins Team zurück. Zudem ersetzte Kevin Nastiuk Stammkeeper Rob Zepp.

Und der neue Goalie hatte früh die erste brenzlige Situation zu überstehen, als Patrick Hager nur den Außenpfosten traf (5.). Doch allmählich fanden auch die Gastgeber in die Partie, Torhüter Scott Langkow bekam mehr zu tun. Zwar überstanden die Gäste die erste Unterzahl, doch nur wenig später war Langkow erstmals geschlagen. Tallackson markierte den Führungstreffer für die Eisbären (9.), die noch vor der ersten Drittelpause nachlegten. Olver hämmerte unbehelligt den Puck unter die Latte (19.), nachdem kurz zuvor Sinan Akdag freistehend nach Pass von Roland Verwey das 1:1 verpasst hatte (18.).

Die Gäste bekamen auch im Mittelabschnitt zu ihren Chancen, doch sowohl Rok Ticar als auch Patrick Hager und erneut Akdag sowie Boris Blank vergaben beste Gelegenheiten zum Anschlusstreffer. Das sollte sich rächen. Binnen etwas mehr als zwei Minuten sorgten Sim und erneut Olver mit ihren Treffern für die 4:0-Führung (33./35.), auch weil die Krefelder in der Folge reihenweise klarste Torchancen ungenutzt ließen.

Im Schlussdrittel wurde es richtig turbulent. Nach dem fünften Treffer für die Gastgeber durch Laurin Braun (48.) schien alles entschieden. Aber die Pinguine drehten noch mal auf und kamen binnen 178 Sekunden durch Tore von Blank (2), Duncan Milroy und Andy Driendl auf 4:5 heran. Doch dann wurden die Krefelder ausgekontert. Angell traf zum 6:4, dem ließ Talbot, als Adduono Langkow vom Eis genommen hatte, das 7:4 folgen.