Krefeld Pinguine Bitteres 6:7 nach furioser Aufholjagd

Die Pinguine holen einen 3:6-Rückstand auf und kassieren 1,7 Sekunden vor Schluss das entscheidende Gegentor.

Henrik Eriksson beim Jubel zum zwischenzeitlichen 2:1.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Krefeld. Nur 1,7 Sekunden haben den Pinguinen am Freitagabend gefehlt um nach toller Aufholjagd gegen die Nürnberg Ice Tigers einen Punkt mitzunehmen. Doch Scott Valentine verlor den entscheidenden Zweikampf der Begegnung und Steve Reinprecht traf zum 7:6-Siegtreffer der Franken. Mit drei Treffern lagen die Schwarz-Gelben vor dem Schlussdrittel zurück, ehe Martin Schymainski und Überzahltreffer von Mark Hurtubise und dem überragenden Daniel Pietta die Pinguine zurück ins Spiel brachten. Pietta hatte vor dem Ausgleichstreffer bereits vier Tore vorbereitet.

Patrick Klein erlebte am Tag nach seiner Vertragsverlängerung einen Abend, den er sich ganz anders vorgestellt hatte. Nur 21 Schüsse kamen auf das Tor des 22-jährigen, davon konnte er jedoch nur 14 abwehren. Klein war dabei der geringste Vorwurf zu machen, immer wieder tauchten die Gästespieler frei vor dem Torhüter auf — eine undankbare Aufgabe, denn ansonsten hatte Klein kaum Arbeit, weil sich die schnellen Gäste fast ausschließlich auf das Konterspiel konzentrierten.

Die Begegnung begann mit rund sieben Minuten Verzögerung, da die Nürnberger beim Aufwärmen eine Scheibe zerschossen hatten. Das störte die Pinguine indes nicht, denn sie erwischten den besseren Start. Herberts Vasiljevs erzielte in Überzahl nach nur 210 Sekunden den Führungstreffer. Das war gleichzeitig der 100.Saisontreffer für die Krefelder. Als die Pinguine zum zweiten Mal mit einem Mann mehr auf dem Eis standen, fiel ein weitere Treffer, allerdings jubelten dieses Mal die Nürnberger. Die Schiedsrichter übersahen ein Foul an Vasiljevs, David Steckel nutzte den Konter zum 1:1-Ausgleich (6.). Henrik Eriksson sorgte mit einem Alleingang für die 2:1-Führung (11.), doch nur 35 Sekunden später erzielten die Gäste den Ausgleich. Mark Hurtubise belam die Scheibe unglücklich an die Kufe, Klein hatte keine Abwehrchance (11.). Nachdem sich die Defensive unter Franz Fritzmeier in den vergangenen Wochen stabilisiert hatte, erlebten die Schwarz-Gelben am Freitagabend einen Rückfall in alte Zeiten. Steve Reinprecht (18.) und erneut Steckel (20.) in Nürnberger Unterzahl nutzten Zuordnungsfehler zur 4:2-Führung der Franken nach 20 Minuten. Die Pinguine ließen ein fünfminütiges Überzahlspiel ungenutzt — Brandon Segal hatte Daniel Pietta mit einem brutalen Stockschlag niedergestreckt. Die Schiedsrichter schickten den Nürnberger vorzeitig unter die Dusche, Pietta konnte das Spiel nach Behandlungspause fortsetzen. Als die Nürnberger wieder vollzählig waren, nutzte Torjäger Patrick Reimer einen weiteren Konter zum 5:2 (25.) Eriksson erzielte in Überzahl den Anschlusstreffer (32.), doch Steckel stellte mit seinem dritten Treffer des Abends den alten Torabstand wieder her (40.). Es folgte die Aufholjagd der Schwarz-Gelben mit dem bitteren Ende. Auch Fritzmeier war mit der Defensivleistung seiner Mannschaft nicht zufrieden: „Wir waren viel zu leichtfertig in der Abwehr. Von einigen Spielern war die Lesitung heute viel zu schwach.“