Courchaine bleibt bis 2017
Der beste Punktesammler der Krefeld Pinguine hat gestern seinen Vertrag verlängert.
Krefeld. Festtagsstimmung bei den Pinguinen. Als „Weihnachtsüberraschung“ bezeichnet der DEL-Klub die Vertragsverlängerung von Adam Courchaine (29) bis 2017. „In Krefeld fühle ich mich äußerst wohl. Das Stadion ist toll, die Fans sind überragend, Mannschaft wie Trainerteam funktionieren. Wir sind erfolgreich, und ich bin hervorragend integriert. Klar gibt es woanders vielleicht mehr Geld, aber das ist nicht alles, was glücklich macht. Die Laufzeit des Vertrages gibt mir Sicherheit, und das daraus sprechende Vertrauen ehrt mich sehr“, sagt Courchaine.
Den derzeitigen Liga-Topscorer (13 Tore und 26 Vorlagen) schätzt der Sportliche Berater Rüdiger Noack sehr. Denn: „Er bringt die Dinge aufs Eis, die man einfach nicht lernen oder trainieren kann: Instinkt, Spielverständnis, Abgebrühtheit. Er wird nie ein Trainingsweltmeister sein, aber Adam macht auf dem Eis Sachen einfach zum Zungenschnalzen.“
Wie gut das „Auge“ des zwölfmaligen Weltmeisterschafts-Teilnehmers im DDR-Team in Sachen Spielereinschätzung ist, davon konnten sich am Freitag die Fans im König-Palast überzeugen. Denn beim 4:3-Sieg der Ingolstädter schossen ausgerechnet die beiden Slowenen Sabolic und Panther-Zugang Jeglic die entscheidenden Tore. Beide wollte Noack vor drei Jahren zusammen mit Rok Ticar als preisgünstiges Trio nach Krefeld lotsen, konnte sich aber nicht durchsetzen. Ausgerechnet Ingolstadt versucht nun, Ticar von den Kölner Haien loszueisen, um das slowenische Toptrio wieder zu vereinen.
Allerdings hatten die Slowenen es auch recht leicht, in Krefeld zu punkten. Denn bei den Treffern zwei bis vier der Gäste — nach einer 3:1-Führung der Pinguine — war das Abwehrverhalten der Krefelder miserabel. Zweimal standen vier KEV-Feldspieler „im Slot“ gegen drei Ingolstädter — und konnten dennoch die Torschüsse nicht verhindern. „Tore haben immer eine Geschichte“, sagt Noack. Der Torhüter stehe natürlich immer am Schluss. Aber manchmal eben auch nur, weil er das Unheil auch nicht mehr verhindern konnte.
Genau diese selbst verschuldeten Vorgeschichten bei den Gegentoren müssen die Pinguine in den Griff bekommen. Wobei der 4:2-Erfolg in Straubing ein erster Schritt aus dem Druck von fünf Niederlagen in sechs Spielen war. Und auch das Weihnachtsspiel am Donnerstag gegen die Düsseldorfer EG (mehr als 7500 Tickets sind schon weg) sollte von der Papierform einen Aufbau-Gegner präsentieren. Aber der Tabellenletzte ist eben auch ein langjähriger „Lieblingsfeind“ — und für Derbys gelten bekanntlich eigene Gesetze.
Derbys kennt Pinguine-Zugang Joel Perrault auch aus Nordamerika, die Stimmung wahrscheinlich nicht. Der 29-Jährige hat nach sieben Monaten ohne Verein erkennbar große Fitnessrückstände und war daher eher ein Hemmschuh für seine Sturmformation. Sein so frühzeitiger Einsatz dürfte daher wohl eher „politisch“ begründet gewesen sein.
Obwohl es im Eishockey eigentlich keine Geschenke gibt, könnte es dennoch am zweiten Feiertag welche für die Pinguine geben. Denn im noch dichter zusammengerückten oberen Tabellenteil werden sich einige Konkurrenten untereinander Punkte abnehmen. Doch es ist wie auch sonst an Weihnacht: Um Geschenke zu erhalten, muss man selber lieb sein, sprich gegen Düsseldorf gewinnen.