Pinguine verlieren in Overtime
Die Krefelder führten gegen Ingolstadt mit 3:1 und bekommen am Ende nur einen Punkt.
Krefeld. Die Krefeld Pinguine haben am Freitagabend gegen den ERC Ingolstadt im König-Palast knapp verloren. Vor 4479 Zuschauern unterlag die Mannschaft von Trainer Rick Adduono mit 3:4 (0:1, 2:0, 1:2, 0:1) nach Verlängerung. Dabei hatten die Hausherren mit 3:1 geführt.
Das erste Drittel begann wie erwartet. Die Pinguine zeigten, dass der Druck des Gewinnen müssens nicht spurlos an ihnen vorbeigegangen war. Zerfahren und nervös versuchten sie, die spritzigen und hellwachen Gäste in den Griff zu bekommen. Doch dies gelang zunächst gar nicht. Denn die Ingolstädter wirkten immer einen Schritt flotter, und einen Gedanken flinker.
Das zeigte sich auch beim ersten Gegentor. Der Ex-Krefelder Benedikt Schopper brachte einen Schuss aufs Tor, Goalie Duba konnte nur kurz nach vorne abprallen lassen, und Oblinger staubte aus Nahdistanz ab (13.).
Erneut ein Grund für Torhüterkritik, wie sie Trainer Rick Adduono zuletzt geübt hatte? Wenn, dann nur teilweise, denn den Nachschuss zu verhindern, ist eigentlich Sache der Abwehrspieler. Bis zum Ende des Drittels erholten sich die Pinguine nicht von diesem Schreck.
Nach der Pause agierten die Krefelder konsequenter und konzentrierter, störten ihre Gegenspieler frühzeitig und suchten die Zweikämpfe. Dennoch fiel der 1:1-Ausgleich wie aus heiterem Himmel. Sinan Akdag hatte von der Blauen Linie abgezogen, und durch die Beine von Freund und Feind fand die Scheibe irgendwie den Weg über die Torlinie (24.). Danach wurde die Partie auch ansehnlicher.
Es gab Chancen auf beiden Seiten. Beim 2:1 der Pinguine machten sich die 206 Zentimeter von Oliver Mebus bemerkbar. Denn der Abwehrspieler in Basketball-Größe pflückte ein hoch durchs Drittel fliegenden Puck aus der Luft und leitete einen blitzsauberen Konter ein, den Kevin Clark mit einem sehenswerten Direktschuss auf Vorlage von Adam Courchaine vollstreckte (35.).
Fazit von Roland Verwey: „Wir sind mehr in die Zweikämpfe gegangen und haben uns damit ins Spiel zurück gebracht.“ Und es sollte zunächst noch besser kommen: Mitten in eine Drangphase der Gäste und dezimiert durch eine Spieldauerstrafe durch Mebus (Check gegen den Kopf, 49.) traf Mitja Robar zum 3:1 für die Hausherren (52.) — und das in Unterzahl! Kevin Clark hatte das Tor mustergültig vorbereitet.
Doch die Pinguine verspielten die komfortable Führung innerhalb von knapp fünf Minuten. Zunächst brachte Hahn die Gäste auf 2:3 heran (55.), durch die Beine von Duba und nach einem Fehler von Sonnenburg, der sich von Laliberte hatte ausspielen lassen. Sabolic stellte zweieinhalb Minuten vor dem Ende den Spielstand völlig auf dem Kopf, als er gegen nervös sich wehrende Pinguine den Puck über die Linie stocherte. So mussten die Krefelder in die Verlängerung, in der Jeglic traf.