Meinung Das Missverständnis
Mein Haus, mein Auto, mein Boot — den legendären Werbespot der Sparkasse haben die Pinguine in dieser Spielzeit leicht abgewandelt in — mein Geschäftsführer, mein Trainer, mein Kapitän. Man möchte hoffen, jetzt ist es genug.
Da würden die Verantwortlichen sicher beipflichten.
Es geht dabei gar nicht um die Maßnahme an sich, Pietta für ein Spiel nicht zu berücksichtigen. Natürlich hat der Club allen Grund einzugreifen, wenn etwas nicht so funktioniert, wie es gedacht ist. Die Frage aber ist, wie Entscheidungen kommuniziert werden bei jemandem, der sich Woche für Woche gerne auch 5000 Gäste einlädt. Die zahlen im übrigen. Was sagt man denen von dem, was sich hinter den Kulissen abspielt. Vermutlich nicht allzu viel. Das kann und darf man so machen.
Die Causa Pietta dokumentiert aber, wie man es tunlichst nicht angehen sollte. Wenn Stillschweigen zwischen den Parteien vereinbart ist, muss das gewährleistet sein. Für beide. Das aber, zeigt der Fall, ist offenbar nicht möglich. Denn Geschwätzigkeit und Eitelkeit werden auch im Profisport gepflegt. Pietta hat nicht geredet, er hat gehandelt. Das ist zumeist die eindeutigere Haltung. Dass der Nationalspieler den Vertrauensbruch mit der Rückgabe des Kapitänsamtes quittiert, muss man nicht gut finden. Ganz unverständlich ist das aber auch nicht.