Das Straßenbahnderby: Nur die Bärte sind Tradition
Düsseldorf/Krefeld. Das rheinische Eishockey-Derby zwischen der Düsseldorfer EG und den Krefeld Pinguinen elektrisiert die Fans der beiden Traditionsklubs. Vor dem ersten Bully zwischen den Metro Stars und dem KEV heute im Rather Dome in Düsseldorf standen Krefelds Kapitän Herberts Wasiljews und DEG-Stürmer Patrick Reimer im Redaktionsgespräch Rede und Antwort.
Patrick Reimer: Krefeld ist für uns in den Play-offs der absolute Wunschgegner, aus wirtschaftlicher wie sportlicher Sicht. Für die Fans ist es das Beste, was passieren konnte. Herberts Wasiljews: Es hätte für uns alle keinen besseren Gegner geben können. Erst recht nicht für unsere Fans. Wenn es gegen Düsseldorf geht, geht es für die um alles. Und deshalb werden sie uns super unterstützen. Gegen keine andere Mannschaft gehen sie so gerne ins Eisstadion. Aber sie erwarten auch alle, das wir die DEG schlagen.
Reimer: Es wurde viel Wert auf die Fitness gelegt. Je länger die Serie dauert, desto wichtiger ist sie. In den vergangenen Tagen haben wir auch taktische Sachen besprochen, eben alles, was in den Play-offs wichtig ist.
Herberts Wasiljews: Wir haben sicherlich weniger trainiert als noch in der Länderspielpause und uns auf das Wesentliche konzentriert. Das Training beeinhaltet alles, was man für eine Play-off-Runde braucht.
Reimer: Ich gehe davon aus, dass es eine enge Serie wird. Wenn wir dann im siebten Spiel gewinnen, ist uns das auch recht.Wichtig ist, dass wir als Einheit agieren. Das erste Spiel ist schon sehr wichtig, da spielt man um das Heimrecht.
Wasiljews: Ich hoffe, dass es eine gute Play-off-Serie geben wird. Aber wir haben eine junge Mannschaft, da ist so eine Runde nicht so einfach, weil die Erfahrung fehlt und vielleicht die Nervosität dazu kommt. Anderseits kann es aber auch ein Vorteil sein, weil die Jungen locker aufspielen können. Ich hoffe, dass es bis ins siebte Spiel gehen wird, dann könnten wir, weil wir mit vier Reihen spielen, einen kleinen Vorteil haben.
Reimer: Die Sache mit den Bärten, ich versuche es auch. Ansonsten eigentlich nicht. Jeder hat seine eigene Vorbereitung. In der Kabine hören wir Musik, AC/DC zum Beispiel. Wenn ich zum Spiel fahre, höre ich "Pushed Again" von den Toten Hosen. Das mache ich auch diesmal. Wasiljews: Dass die Bärte wachsen, ist ja Tradition. Aber spezielle Rituale gibt es nicht, jeder bleibt bei dem, was er immer bei der Spielvorbereitung macht.
Reimer: Wir haben den Vorteil, dass wir über drei Angriffsreihen verfügen, die Spiele entscheiden können. Wir haben eine schnelle und dynamische Mannschaft, die jedes andere Team in der DEL schlagen kann. Auch unsere Abwehr hat in dieser Saison überzeugt. Jamie Storr im Tor ist ein Spitzenmann.
Wasiljews: Wir müssen uns nur auf unsere eigenen Stärken konzentrieren. Wir sind eine junge, freche und dynamische Mannschaft, und wir wissen genau, was die DEG vorhaben wird, kennen ihr Über- und Unterzahlspiel, das Pressing und den Spielaufbau - aber es wird dennoch nicht einfach werden. Wir werden uns auch von der Niederlage im letzten Spiel nicht beeinflussen lassen. Es geht jetzt wieder bei null los, aber das erste Spiel wird schon richtungsweisend sein.
Reimer: Mit Platz drei haben wir unser erstes Ziel erreicht. Wir haben eine wesentlich bessere Vorrunde als vergangene Saison gespielt und sind viel stabiler geworden.
Wasiljews: Vor der Saison hat sicher keiner gedacht, dass wir so weit kommen würden. So gesehen, haben wir unsere Ziele schon übertroffen, weil wir allen bewiesen haben, dass wir zu recht in den Play-offs stehen.
Reimer: Jetzt über die Meisterschaft zu reden, wäre zu früh. Wenn wir den Titel holen wollen, müssen wir jede Mannschaft schlagen, angefangen mit Krefeld. Es ist sicherlich positiv, dass die Mannschaft in der kommenden Saison so gut wie zusammenbleibt. Die Stürmer haben fast alle Verträge.
Wasiljews: In dieser Saison hat jeder der jungen Spieler große Fortschritte gemacht. Wir wollen in Krefeld etwas aufbauen. Deshalb wird der Verein alles tun, um das Team die nächsten drei, vier Jahre zusammenzuhalten.
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