Krefeld Pinguine Der Alltag mit den Niederlagen bei den Krefeld Pinguinen

Das 1:4 gegen Bremerhaven hat die Pinguine aller Chancen auf die Pre-Play-offs beraubt.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Auch nach einer Nacht Schlaf, so befand Matthias Roos, fühle es sich gleich an. „Genau so schlimm, wie am Sonntag“, sagt der Sportdirektor der Pinguine zur Gefühlslage nach dem 1:4 gegen Bremerhaven.

Es war, selbst wenn es der Pinguine-Angestellte nie bestätigen würde, der bittere Abgesang auf die Chance, die Pre-Play-offs noch zu erreichen. Weil die Spiele so dramatisch weniger werden, zugleich der Abstand zu Platz zehn sich nicht signifikant verringert. Seit Sonntag ist er sogar auf elf Punkte angewachsen. Das aufzuholen, wäre selbst für die drei Top-Clubs der Liga aus München, Berlin und Nürnberg ein ambitioniertes Unterfangen. Die Bilanz gegen Bremerhaven ist natürlich katastrophal. In der letzten Saison haben die Pinguine das allererste Spiel in Bremerhaven gewonnen, danach alle sieben folgenden verloren — und damit auch alle vier bisherigen Heimspiele saisonübergreifend.

Und so reihte sich der Auftritt gegen Bremerhaven fast folgerichtig wie eine Perle an der Schur zu einer Kette von Spielen, die den Pinguinen den Weg zum angestrebten Saisonziel verwehrt. Ja, es war erkennbar — die Pinguine wussten um die Bedeutung des Spieles und sie wollten: Sie setzten Checks, spielte engagiert, kreierten Chancen. Aber der Puck wollte nicht ins Tor. Und wenn dann auch ein Marcel Müller seine Großchance nicht im Tor unterbringt, schießen die Pinguine nur ein einziges Tor — das reicht nur selten, um zu gewinnen.

Damit bleiben es 48 Punkte, Düsseldorf als Zehnter hat 59 Punkte, 61 Zähler sammelten Bremerhaven, Ingolstadt und die Haie. Iserlohn als Tabellensechster hat gar schon 62 Punkte. Allen Hochrechnungen nach, wird man mehr als 70 Punkte benötigen für die Pre-Play-offs — womöglich 72 oder gar 73. Was das für die Pinguine bedeutet — bei neun Spielen müssten sie 24 von möglichen 27 Punkte holen. Utopisch. Reine Fantasterei.

Die Fans haben ein Gespür für die Situation, konnten sich die vergangenen drei Jahre auch ein bisschen daran gewöhnen, so wenig sie es im Innersten wollten. Viele Dauerkartenbesitzer aber bleiben mittlerweile zu Hause. Eine kleine dreistellige Zahl, die nicht zu den Spielen kommt, scheint nicht übertrieben. Bei den Fans, die da sind, ist eine gewisse Gleichgültigkeit zu spüren. Aufregung oder gar Verärgerung ist kaum auszumachen, Pfiffe nur vereinzelt zu vernehmen. Niederlagen sind mittlerweile der Alltag — obwohl das natürlich kein Fan will.