Die Torfabrik von der Westparkstraße
Keine Angriffsreihe ist in der DEL so effektiv wie das Top-Trio der Pinguine: Stephens, Blank und Vasiljevs.
Krefeld. Nicht wenige Eishockey-Anhänger am Niederrhein haben sich vor Saisonbeginn der DEL gefragt, ob das denn gut gehen könne - Herberts Vasiljevs ohne Jan Alinc, den es zu den Duisburger Füchsen zog. Für den Spieler des Jahres 2006 hat sich diese Frage de facto nie gestellt.
Natürlich vermisse er ihn, sagte Vasiljevs dem Magazin Eishockey News, aber der Trainer wird schon herausfinden, wer am besten zu mir und Boris Blank passt.
Und Igor Pavlov, der Trainer der Pinguine, hat vom ersten Tag an die ideale Kombination gefunden: Stephens (4 Tore, 9 Vorlagen = 13 Scorerpunkte), Blank (3/8 = 11) und Vasiljevs (5/3 = 8) gehören mit zum Feinsten und Effektivsten, was die Liga zu bieten hat. Die Torfabrik von der Westparkstraße läuft auf vollen Touren.
Keine Mannschaft in der DEL hat bis jetzt so viele Treffer erzielt (29/Berlin 28). Cheftrainer Igor Pavlov sagt in der Westdeutschen Zeitung, was die Stärke dieses so erfolgreichen Angriffs-Trios ist, was das Geheimnis der ersten Pinguine-Reihe?
Igor Pavlov über Top-Scorer Charlie Stephens, den der ungeliebte Nachbar DEG im Sommer vor die Tür gesetzt hat: "Er ist ein anständiger Mensch und ein Profi durch und durch. Der Teamgedanke hat für ihn oberste Priorität. Egoismus ist ihm fremd. Charlie ist ein grundsolider Spieler mit einer positiven Ausstrahlung und eiskalt im Abschluss. Wir sind froh, dass wir ihn haben."
Igor Pavlov über Boris Blank: "Bei Eins-zu-Eins-Situationen ist Boris eine Klasse für sich. Er hat eine Superstocktechnik und ist ein glänzender Schlittschuhläufer. Boris Blank ist ungemein anpassungsfähig. Dank seines ausgeprägten Spielverständnisses könnte er in jedem Block spielen.
Igor Pavlov über Herberts Vasiljevs: "Herberts ist die Seele unseres Spiels. Seine internationale Erfahrung ist unbezahlbar. Er weiß immer genau, was er tun muss, kann ein Spiel lesen. Nicht umsonst war Herberts 2006 Spieler des Jahres. Jeder Trainer würde sich glücklich schätzen, ihn in seinen Reihen zu haben."
Bei der Beurteilung der Top-Reihe bescheinigt Igor Pavlov den Dreien unisono, dass sie Leistungsträger sind und sich nicht scheuen, Verantwortung zu übernehmen. Ob sie möglicherweise einmal in die Fußstapfen von Christoph Brandner, Brad Purdie und Patrik Augusta, dem TraumTrio aus dem Meisterjahr 2003, treten können, wird sich herausstellen.
Den Grundstock für eine passable Saison hat das Trio auf jeden Fall gelegt. Am Freitag gegen die Hamburg Freezers will es sich wieder voll und ganz in den Dienst der Mannschaft stellen, damit Trainer Pavlov wieder ein Hohelied aufs Kollektiv anstimmen kann.