Enttäuschende Testbilanz der Pinguine: Die Baustelle vor dem Tor
Ersatzkeeper Danijel Kovacic enttäuscht beim Turnier genauso wie die Pinguine.
Krefeld/Basel. Das hatten sich die Krefeld Pinguine sicherlich anders vorgestellt. Mit dem sechsten und letzten Platz beim Sommerturnier in Basel und einer neuen Baustelle im Gepäck kehren die Krefelder wieder zurück aufs heimische Trainingseis.
Die drei Spiele in drei Tagen brachten zunächst eine erwartete 2:5-Niederlage gegen den starken KHL-Klub St. Petersburg, dann eine etwas peinliche 3:5-Niederlage gegen den Schweizer Zweitligisten Basel und zum Abschluss einen blamablen 1:10-Abschuss gegen den KHL-Klub Barys Astana im Spiel um Rang fünf.
Abgeschossen wurde insbesondere Torhüter Danijel Kovacic, der in Basel schon seit dem letzten Drittel des Eröffnungsspieles seine Rolle als Ersatzkeeper ausüben durfte, da Stammgoalie Scott Langkow angeschlagen auf die Bank musste. Der Rosenheimer enttäuschte auf der ganzen Linie.
Auch wenn Eishockey-Experten bemängelten, dass seine Vorderleute ihren erkennbar schwächelnden Kameraden Kovacic nicht konsequenter schützten, die Diskussion um die Position des Ersatztorhüters dürfte angeheizt worden sein.
Denn wer die Mentalität nordamerikanischer Trainer kennt — und Rick Adduono ist ein typischer „Old-School-Kanadier“ —, der weiß, wie schwer es für den 24-Jährigen sein wird, nochmals das Vertrauen des Trainers zu bekommen.
In Nordamerika muss man als Ersatztorhüter lange auf seine Chance warten, wer dann dabei patzt, der sollte sich einen neuen Klub suchen. Denn auf dem Kontinent des schier unbegrenzten Spielerangebotes arbeitet man mehr wie in modernen Autowerkstätten: austauschen statt reparieren.
Da Adduono schon in der vergangenen Saison Kovacic konsequent jeglichen DEL-Einsatz verweigerte, auf Nachfragen wegen dessen mangelnder Spielpraxis die gewohnte Jovilialität verlor und immer gereizter reagierte, dürfte die Position des Trainers klar sein.
Selbst wenn sie hinter Floskeln wie „Kovi arbeitet hart auf seine Chance hin“ oder „er ist ein guter Junge und wichtig für die Mannschaft“ verborgen bleiben soll. Kaum zwei Wochen sind die Pinguine wieder auf dem Eis, schon hat die Realität das Heft des Handels übernommen.