Fairer Langkow trifft auf den Strafenkönig
Das Spiel der Krefeld Pinguine Dienstagabend in Straubing ist auch das Duell zweier dominanter Goalies.
Krefeld. Jedes Jahr um Weihnachten wird die Eishockey-Tabelle zu einem Radrennen — wer jetzt den Antritt verpasst und den Kontakt zu den Konkurrenten auf den Play-off-Rängen abreißen lässt, für den dürften Rennen und Saison gelaufen sein. Dies gilt umso mehr für die Krefeld Pinguine, denn die rutschten mit fünf Niederlagen in Folge ans Ende des „Hauptfeldes“.
Da kamen die beiden unerwarteten Punkte vom Heimsieg gegen Berlin gerade recht. Doch im langgezogenen Saisonendspurt sind Punkgewinne gegen Spitzenteams nur die Kür, denn vor allem muss man gegen die direkten Konkurrenten die Pflichtsiege einfahren.
So wie heute Abend bei den Straubing Tigers. Die haben als Siebte sieben Punkte Vorsprung auf die Krefelder — und noch ein Spiel weniger absolviert. Blickt man aber auf die Namen und Potenziale der übrigen Konkurrenten im Play-off-Rennen, dann wird schnell deutlich: Für die Pinguine ist es eines der rechnerisch paradoxen, aber sportlich realen „Sechs-Punkte-Spiele“.
Die Truppe von Trainer Rick Adduono muss gewinnen, um dran zu bleiben. Zumal für das Heimderby gegen Düsseldorf am Freitag auch durchaus Fanwerbung sinnvoll wäre.
„Keine neuen Verletzungen“, mit dieser positiven Meldung bilanzierte Co-Trainer Reemt Pyka das letzte Training vor dem Gastspiel. Dies ist umso wichtiger, da die Straubinger im heimischen Stadion am Pulverturm knallhart attackieren und sehr explosiv zu Werke gehen. Elf Heimerfolge (die Pinguine nur deren sechs) sprechen eine deutliche Sprache.
Ihr Tempospiel mit vier Reihen brachte bereits viele Teams ins Straucheln; ihr aggressives Forechecking, gepaart mit viel Lauf- und Einsatzbereitschaft, machen die Tigers zu einem überaus unangenehmen Gegner. Vor allem für eine Mannschaft wie die Pinguine, die lieber Spielkunst als Körperkraft einsetzen mag.
Symptomatisch die beiden Goalies: Straubings Barry Brust geht keinem Konflikt aus dem Weg, wirft jedes seiner 103 Kilogramm Körpergewicht ins Gefecht oder auch einmal auf den Gegenspieler und hat auf diesem Weg satte 109 Strafminuten (ligaweit ein Spitzenwert) gesammelt.
Krefelds Scott Langkow hat zwar den Spitznamen „Hooligan“, ist aber „handzahm“ im Vergleich zum Straubinger Wüterich. Er ist ein Vorbild in Sachen Konstanz und Kontrolle. Beide Schlussmänner aber sind für ihre Teams der Schlüssel zum Erfolg.
Positiv für die Pinguine: Erst zwei Mal in dieser Saison gab es einen direkten Wechsel von Sieg und Niederlage. Ansonsten waren es immer mehrere Aufs beziehungsweise Abs in Folge.