Pinguine: Strafen-Festival in Ingolstadt
Die Krefeld Pinguine verlieren beim Gastspiel in Ingolstadt mit 2:4. Unterzahl kostet Kraft.
Ingolstadt. So etwas gibt es im Eishockey wahrlich selten: Gleich vier Pinguine-Spieler bevölkerten beim Auswärtsspiel am Freitag bei den Ingolstädter Panthern zwischen der zweiten und sechsten Spielminute die Strafbank. Und das, obwohl das Spiel nicht einmal überhart geführt wurde. Doch eine Bankstrafe wegen eines Wechselfehlers, eine Spielverzögerung (Pietta), ein hoher Stock (Milo) und eine Strafe wegen Haltens (Verwey) führten zu den teils chaotischen Szenen auf dem Eis. Bezeichnend: Die Führung der Hausherren fiel, als die Krefelder vollzählig waren: Girard hatte einen Schuss von Likens ins Tor abgefälscht (9.).
Bis zur ersten Drittelpause ging es munter weiter mit den Strafen für die Pinguine, die bis zur ersten Sirene sieben Zwei-Minuten-Strafen angehäuft hatten. Mit viel Glück und natürlich Scott Langkow blieb es aber bei dem knappen Rückstand für die Pinguine. Dass vor dem Ingolstädter Tor wenig passierte, war dabei wenig überraschend.
Im zweiten Drittel das gleiche Bild, allerdings umgedreht: Plötzlich saßen zwei Panther draußen. Francois Méthot, der für den erkrankten Boris Blank (Magen-Darm-Grippe) in die erste Reihe gerückt war, staubt zum 1:1 ab (22.). Und es wurde noch besser: Drei Minuten später traf Milroy zum 2:1 für die Krefelder, wieder in Überzahl. Dabei war vor dem Spiel viel über die Stärke der Ingolstädter im Power-Play geredet worden. Jedoch erwiesen sich die Umstellungen von Pinguine-Coach Rick Adduono im Überzahlspiel als goldrichtig.
In der 27. Minute stand erneut das Schiedsrichterduo Piechaczek/Lenhart im Vordergrund: Mit zwei zweifelhaften Entscheidungen schickten sie Pietta und Pavlikovsky vom Feld. Und wieder schaffen es die Krefelder, die doppelte Unterzahl zu überstehen. Durch die vielen Strafzeiten blieb das Spiel zerfahren. Als mehrere Minuten in Folge kein Spieler draußen saß, sorgten die Unparteiischen für Nachschub: Diesmal muss Vasiljevs wegen Beinstellens raus (35.) — eine Szene, die auf der Gegenseite mehrfach nicht geahndet wurde, der Schiedsrichter also mit zweierlei Maß entschied. Die Panther nahmen erneut das Geschenk nicht an. Wenig später saß Pinguin Akdag draußen, die fünfte Strafe in diesem Drittel, wieder drei gegen fünf. Aus der Ruhe brachte dies die Gäste wieder nicht. Sie bewiesen, dass sie die beste Unterzahl-Mannschaft der Liga sind und hatten sogar Chancen: Pietta traf nur den Außenpfosten, Vasiljevs den Puck frei vor dem Tor nicht.
Erst ein krasser Fehlpass in der Abwehr von Alexander Dück, ähnlich wie schon in Augsburg vor einer Woche, bescherte den Hausherren das 2:2 durch Hambly (39.). Durch ein Traumtor des ERC-Topscorers Derek Hahn, der nach einem Konter aus spitzem Winkel Scott Langkow überlistete, gingen die Panther sogar in Führung (43.). Die Pinguine hatten Möglichkeiten zum Ausgleich durch Milo und Hager (beide 51.). Als es vier Minuten vor dem Ende immer noch 3:2 für den ERC stand, nahm Adduono Torhüter Langkow vom Eis. Likens besorgte schließlich die Entscheidung (59.).
Nach drei Niederlagen in Folge sind die Pinguine am Montag gegen Iserlohn stark gefordert.