Jetzt wird es ein Nervenspiel für die Pinguine

Die Krefeld Pinguine lassen zu viele Punkte liegen. Einige Spieler wirken kraftlos, doch der vierte Block muss draußen bleiben.

Krefeld. Die Pfiffe von den Rängen zum Ende des dritten Spielabschnitts wurden auch von Rick Adduono bemerkt. „Ich hoffe, dass die Fans weiter hinter uns stehen werden“, sagte der Chefcoach der Pinguine am Sonntag nach der bitteren 2:3-Niederlage nach Penaltyschießen gegen den EHC München. Die rechte Karnevalslaune wollte bei dem Kanadier nicht aufkommen, weil er schon nach der 1:2-Niederlage am Freitag in Hamburg die Mannschaft zusammengefaltet hatte, nachdem diese in den Schlusssekunden wieder mal einen entscheidenden Gegentreffer kassiert hatte. Denn geradezu leichtfertig wurde von den Krefeldern damit die Chance vertan, sich vorzeitig das Heimrecht fürs Play-off-Viertelfinale zu sichern.

Das allerdings können die Pinguine in den beiden noch ausstehenden Hauptrundenspielen in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gegen Wolfsburg (Freitag) und in Nürnberg (Sonntag) nachholen. Dieses Nervenspiel wollten sich die Pinguine allerdings ersparen. Mit einem Sieg gegen München in der regulären Spielzeit hätten sie sich schließlich bis auf Hannover allen weiteren Konkurrenten entledigt.

Beginnt jetzt das große Bibbern? Man muss es angesichts des angekratzten Nervenkostüms der Akteure fast befürchten. Zumal die Spieler in den spielentscheidenden Situationen zuletzt häufig die Übersicht verloren, unkonzentriert wirkten und damit einher Defizite im konditionellen Bereich erkennen lassen. Dass Adduono von fehlendem Druck von der blauen Linie sprach, weil er nach dem Ausfall der beiden verletzten Richard Pavlikovsky und Benedikt Schopper nur fünf Abwehrspieler einsetzen konnte, ist sicher richtig.

Richtig ist aber auch, dass er freiwillig über weite Strecken nur drei Angriffsreihen einsetzt und den vierten Block sitzen lässt. Das geht auf die Kondition, da ist bei einigen frühzeitig der Tank leer. So am Sonntag deutlich zu sehen bei Charlie Stephens, Justin Kelly und Duncan Milroy, die in der Rückwärtsbewegung Defizite offenbarten, statt in die Abwehr einzurücken, zuweilen lieber gleich zum Wechseln fuhren.

Dabei hat der Coach in Andreas Driendl und Michael Endraß zwei Akteure in der Hinterhand, die in den beiden vorangegangenen Spielzeiten ihre ligatauglichkeit längst beweisen haben, und unlängst erst ihren Vertrag jeweils um zwei Jahre verlängert haben. Das allerdings ganz gewiss nicht mit der Gewissheit, auch in den nächsten beiden Spielzeiten die meiste Zeit hinter der Bande statt auf dem Eis verbringen zu müssen.