Krefeld Pinguine Justin Feser: Score-Maschine mit super Händen

Schon mit 21 Jahren entschied sich Justin Feser dazu, nach Europa zu kommen. Nach vier erfolgreichen Jahren beim EHC Olten in Schweiz schlägt der 25-jährige Center mit seinem Wechsel zu den Krefeld Pinguinen ein neues Karriere-Kapitel auf.

Justin Feser glänzt als Spielmacher und Vollstrecker.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Wer in der kanadischen Provinz Alberta lebt, wächst mit Eishockey auf. Die beiden Eishockey-Metropolen Calgary und Edmonton prägen das sportliche Geschehen im Westen Kanadas. So wurde auch für Justin Feser schnell Eishockey das bestimmende Element im Leben. In seiner Heimatstadt Red Deer, die ziemlich genau in der Mitte zwischen den beiden Eishockey- Großstädten liegt, lernte er das Eishockey-Einmaleins. Genauer gesagt von seinem Vater Myron, der ihn bis in die Jugendzeiten coachte.

Der flinke Center entwickelte sich bei den Nachwuchsteam in Red Deer zu einer echten Tor- und Punkte-Maschine, was ihn für höhere Aufgaben empfahl. So verließ er schon früh mit 16 Jahren seine Heimat und wechselte zu den Tri-City Americans.

Das Team aus Kennewick, einem Teil der Tri-Cities im US-amerikanischen Bundesstaat Washington, gilt in der Western Hockey League als eine wahrhaft echte Talentschmiede, aus der viele Hochkaräter hervorgingen und hervorgehen. So spielte beispielsweise der langjährige deutsche NHL-Goalie Olaf Kölzig für die Americans. Weitere ganz große Tri-City-Namen sind Scott Gomez, Brian Boucher und Montreal Torhüter-Legende Carey Price.

Auch in Deutschland durchaus wohlklingende Namen haben für das Team von der US-Westküste die Schuhe geschnürt: Brett Festerling, Chet Pickard und Brooks Macek. Mit letztgenanntem spielte Justin Feser zwei Jahre gemeinsam bei den Americans und kennt den Münchner Angreifer, der mittlerweile zum deutschen Nationalspieler geworden ist, aus der eigenen Kabine.

In der langen und ruhmreichen Geschichte der Tri-City Franchise hat sich Justin Feser aber selber einen ehrenvollen Platz gesichert. In seinen fünf Spielzeiten (351 Spiele) avancierte der Center zum drittbesten Torschützen (155 Treffer) und viertbesten Scorer (353 Punkte) aller Zeiten. „Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt und die High School-Jahre in einer tollen Gastfamilie verbracht“, erinnert sich Feser an die guten Rahmenbedingungen. „Wir stehen heute noch regelmäßig in Kontakt.“ In seinem letzten WHL-Jahr durchbrach Feser mit 106 Punkten die 100-Punkte-Marke und kam in die Nominierung zum „Spieler des Jahres“.

Gerade 21 Jahre alt geworden, entschied sich Justin Feser für einen mutigen Karriere-Schritt. Er folgte dem Ruf seines früheren Trainers Scott Beaty in Schweiz und schloss sich dem EHC Olten an. Auch hier machte Feser schnell von sich reden. In dem Team, das in der zweiten Schweizer Liga (NLB) spielt, wurde der jungen Kanadier schon in seinem Premierenjahr Topscorer.

In den kommenden drei Spielzeiten wiederholte der flinke Mittelstürmer dieses Kunststück. In seinen vier Oltener Jahren verbuchte Feser in 188 Hauptrunden-Spielen stolze 190 Punkte (77 Tore, 113 Vorlagen) und legte in 40 Playoff-Spielen weitere 38 Punkte (16 Tore, 22 Vorlagen) obendrauf.

Die Qualitäten Fesers blieben auch in Krefeld nicht unbemerkt. Schon länger hatte KEV-Trainer Rick Adduono ein Auge auf den Mittelstürmer geworfen. Als sich in diesem Sommer die Chance ergab, Feser zu verpflichten, machte Adduono Nägel mit Köpfen.

In Krefeld konnte Feser seinen Ruf als Score-Maschine weiter festigen. In den ersten drei Saisonspielen gelangen ihm in der DEL fünf Punkte (drei Tore), ehe ihn ein rüder Check im Spiel gegen Ingolstadt jäh stoppte. Sein Landsmann Matt Pelech hatte ihm nach dem Siegtreffer hart gecheckt und von den Beinen geholt. Es folgten mehrere Wochen Pause, ehe Feser im Heimspiel gegen die Eisbären Berlin Mitte Oktober sein Comeback feiern konnte.