Krefeld Pinguine Karel Lang spielt den Weihnachtsmann

Pinguine—Fan Jörg Wächter erhält von der Torhüter-Legende des KEV vor dem Spiel gegen die Eisbären Berlin eine dicke Überraschung.

Foto: D. Jochmann

Krefeld. Es sind die Momente im Leben eines Sportfans, die niemals in Vergessenheit geraten werden. Der Moment, wenn man den eigenen Sportidolen ganz nah ist. Ein Handschlag, etwas Smalltalk. Den meisten Sportanhängern reicht das schon, damit das Herz so richtig warm wird.

Foto: Dirk Jochmann

So einen Moment erlebte Jörg Wächter am Sonntag vor dem Heimspiel der Krefeld Pinguine gegen die Eisbären Berlin. „Und dann steht auf dem Trikot auch noch: Für Jörg“, sagt der Pinguine-Fan ganz ungläubig. Neben ihm steht Karel Lang, der in seiner Eishockey-Karriere so ziemlich alles gesehen hat. Ganz normal, ganz ruhig, mit einem Lächeln auf den Lippen. „Als ich von Jörgs Geschichte gehört habe, habe ich spontan gedacht, ich werde ihm auch was schenken“, sagt Lang.

Jörg Wächter war wie viele andere Fans mit den Schwarz-Gelben Ende August beim Auswärtsspiel der Champions Hockey League in Wien. Der Jubel nach dem Penaltysieg wich nach der Ankunft bei Jörg Wächter dem Schock. Diebe hatten in der Zwischenzeit seine gesamte Fankollektion von rund 30 Trikots, 50 Schals, rund 200 Anstecker — „alles wurde geklaut“, sagt Wächter. Die Pinguine reagierten damals auf Anfrage der WZ prompt und schenkten Wächter und auch seinem Sohn Liam jeweils von der gesamten Mannschaft unterschrieben Trikots.

Die Tränen standen Wächter damals in den Augen. Karel Lang wurde in der ersten Drittelpause des DEL-Spiels gegen die Straubing Tigers auf die Trikotübergabe aufmerksam.

Drei Monate später folgte jetzt die nächste Überraschung. Lang übergab vor dem Spiel gegen die Eisbären Jörg Wächter nicht nur ein von ihm getragenes Trikot samt Widmung, sondern auch etliche Schals und eine Mütze. „Er ist ein großer Fan und ich wollte den Verlust-Schmerz etwas lindern“, erklärt die KEV—Legende gegenüber der WZ.

Jörg Wächter kann sein Glück kaum fassen. Zum zweiten Mal haben ihm seine Schwarz-Gelben ein großes Geschenk gemacht. Für den 34-Jährigen war die Trikotübergabe der Anfang einer sehr emotionalen Woche. Der schweren Krankheit seiner Mutter stand am Dienstag die Hochzeit seiner Schwester Jessica gegenüber. „Das Trikot bedeutet mir viel, ich kann beim Eishockey abschalten und treffe dort meine Freunde. Vor allem den Tischklopfern möchte ich Danke sagen.“ Getreu dem Motto: Ein Pinguin steht nie allein. Die Tischklopfer sind Wächters Fankumpels.