Krefeld Pinguine KEV: Adduono, der Experimentier-Trainer

Der Pinguine-Coach stellt erneut seine Formation um und hat damit gegen Mannheim Erfolg.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Zu Beginn Stille, am Ende donnernder Applaus — die Krefeld Pinguine haben am Sonntag mit einem engagierten Auftritt dafür gesorgt, dass die Kritik von den Rängen am Ende dem Jubel über den ersten Saisonsieg wich. Sechs Niederlagen in Folge standen für die Pinguine vor dem Spiel gegen Mannheim zu Buche. Der einzige Sieg nach 60 Minuten datierte sogar vom 1. Spieltag gegen Augsburg.

Umso erleichterter waren die Spieler der Pinguine, insbesondere nach dem über weite Strecken desolaten Auftritt in Köln, über den ersten Dreier im König-Palast.

Patrick Klein, am Sonntag bester Spieler auf dem Eis, war mit der Mannschaftsleistung zufrieden: „Wir haben gegen Mannheim ganz anders gespielt. Jeder hat gekämpft und wir wissen, dass wir auch die Unterstützung der Fans haben, wenn wir alles geben. Wir haben schon gemerkt, dass sie uns in den ersten zehn Minuten nicht angefeuert haben.“

Die Unzufriedenheit der Anhänger war vor dem ersten Bully deutlich zu spüren. Bei der Mannschaftsvorstellung gab es Pfiffe gegen Trainer Rick Adduono. Auch auf einem Transparent waren kritische Worte zu lesen: „Sportliche Leitung hinterfragen — jetzt“ stand dort. Adduono selbst wirkte nach der Niederlage in Köln niedergeschlagen und enttäuscht.

Das zweite Drittel, als die Schwarz-Gelben vom Gegner nahezu überrollt wurden, hatten beim Trainer Spuren hinterlassen. Adduono reagierte und stellte gegen Mannheim mal wieder die Reihen um.

In Kyle Sonnenburg probierte Adduono den dritten Verteidiger nach Thomas Supis und Oliver Mebus im Sturm aus. Adduono begründete seine Entscheidung folgendermaßen: „Kyle hat momentan in der Abwehrarbeit Probleme. Zu Beginn seiner Zeit in Krefeld hat er schon Stürmer gespielt und weiß wie er sich verhalten muss“.

Doch auch die anderen Reihen wurden umgestellt. Insgesamt baute der Trainer drei seiner vier Angriffsreihen um, ließ aber ausgerechnet die in Köln defensiv schwächste Formation mit Mike Collins, Henrik Eriksson und Istvan Sofron bestehen. Das Trio stand bei drei Gegentoren auf dem Eis.

Der Grundstein zum Sieg gegen Mannheim lag in einem starken ersten Drittel der Pinguine, dem schlichtweg besten der diesjährigen Saison. Die 3:0-Führung nach 20 Minuten reichte Pietta & Co., um den Sieg über die Zeit zu bringen.

Wie fast jeder Spieler zeigte auch Neuzugang Scott Valentine am Sonntag eine deutlich bessere Leistung. In Köln stand der Kanadier noch bei vier Gegentreffern auf dem Eis, am Sonntag hinterließ Valentine insbesondere bei der Arbeit vor dem eigenen Tor einen guten Eindruck.

Valentine sah seine ersten beiden Spiele in der DEL gemischt. „Am Freitag ist es nicht so gelaufen wie wir uns das vorgestellt haben. Heute haben wir viel besser gespielt, das gilt auch für mich. Es ist schon eine Umstellung für mich, ich muss mich noch an das Spielsystem gewöhnen, aber ich habe mich heute schon viel besser gefühlt.“

Jetzt gilt es sowohl für Valentine als auch für den Rest der Mannschaft, die Leistung zu bestätigen. Mit einem Sieg am Freitag in Wolfsburg könnten die Pinguine mit den Niedersachsen, die derzeit auf Platz zehn in der Tabelle stehen, gleichziehen. Dann würden auch die kritischen Stimmen aus dem Fanblock wieder weniger werden.