Kovacic: Er will ja nur spielen
Der Ersatztorhüter Danijel Kovacic hofft auf mehr Einsätze. Die Saison ist für den 23-Jährigen richtungsweisend.
Krefeld. Danijel Kovacic hat es wahrlich nicht leicht. Denn das Torwart-Talent der Krefeld Pinguine hat weniger die gegnerischen Stürmer, denn seinen Kollegen Scott Langkow vor der Nase. Denn am ehemaligen NHL-Torhüter führt kaum ein Weg vorbei. Langkow ist Leistungsträger, Erfolgsgarant, Publikumsliebling und eben Stammtorhüter der Pinguine. Da bleibt für Kovacic meist nur der Platz auf der Bank. Während Langkow seine Fanghand ausfährt und Schüsse pariert, steht der 23-Jährige meist mit Stift und Papier ausgestattet an der Bande und kümmert sich um die Statistik.
Wenn Kovacic selbst die Handschuhe anzieht, dann geschieht das meist im Training. Einsätze in Pflichtspielen sind seltener geworden. Ganze sechsmal durfte der gebürtige Rosenheimer in der vergangenen Spielzeit ran. Es war die Folge des miserablen Saisonstarts, der zunächst Martin Jiranek und später Rick Adduono zwang, auf den erfahrenen Langkow zu setzen, wollten sie doch nicht riskieren, durch den Einsatz eines unerfahreneren Torhüters wichtige Punkte im Kampf um die Play-offs zu verlieren.
Das Ziel wurde bekanntlich dennoch nicht erreicht. Nicht nur für die Pinguine, gerade für Kovacic war es ein verlorenes Jahr. Denn Stillstand ist Rückschritt. "Das war gewiss nicht schön. Auch wenn ich den Trainern wegen der sportlichen Situation, in der wir waren, keinen Vorwurf machen kann. Aber es kann nicht sein, dass ich in meiner Entwicklung stehen bleibe", sagt Kovacic, dem nicht viel mehr bleibt, als in den wenigen Partien, in der er zum Einsatz kommt, eine gute Leistung abzuliefern.
Das allerdings erhöht auch den Druck, kann nervös machen und zu Fehlern führen. So wie am Sonntag im Vorbereitungsspiel gegen Schwenningen, als der 23-Jährige beim einzigen Gegentreffer etwas unglücklich agierte. "Ich lasse mich trotzdem nicht nervös machen", sagt "Kovi", auch wenn ihm Chefcoach Rick Adduono auch für die kommende Saison keine Einsatzzeiten garantieren kann. "Ich stelle keine großen Ansprüche. Aber ich werde nichts unversucht lassen, denn irgendwann will ich auch einen Erfolg für mich selbst sehen", so der Torhüter.
Und den will er mit den Pinguinen haben. "Ich fühle mich hier sehr wohl. Es würde mir sehr schwer fallen, hier wegzugehen", sagt Kovacic, der bereits Angebote anderer Vereine hatte. Im April läuft sein Vertrag aus. Wie es für ihn persönlich weitergehen wird, hängt ganz von dieser Saison ab.
Das hat er mit den Pinguinen gemeinsam. Denn auch die Krefelder stehen vor einer richtungsweisenden Spielzeit, wobei zumindest Kovacic durchaus optimistisch ist: "Es hängt sicher viel von einem guten Start ab. Aber wenn wir von Verletzungen verschont bleiben, denke ich, wird das gar nicht so schlecht für uns laufen. Denn wir haben eine sehr gute Truppe. Wir halten zusammen, und deshalb sollte man uns auch nicht unterschätzen."
Die bisherigen Ergebnisse in der Vorbereitung scheinen Kovacic Recht zu geben. Wenn er jetzt noch ein paar Einsätze mehr erhalten sollte, könnte es nicht nur für die Pinguine eine erfolgreiche Meisterschaftsrunde in der Deutschen Eishockey Liga werden.