DEL Sorgen um Valitov nach Rekord-Pleite

Krefeld · Die Krefeld Pinguine haben ihr Auswärtsspiel in Bremerhaven trotz Führung deutlich verloren.

Daniil Valitov wurde im letzten Drittel mit dem Puck am Kiefer getroffen und musste vom Eis geführt werden.

Foto: dpa/Carmen Jaspersen

Die Pleitenserie der Krefeld Pinguine geht gleich in doppelter Hinsicht weiter. Die Schwarz-Gelben verloren am Donnerstagabend deutlich mit 2:6 bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven. Es war bereits die siebte Saisonpleite im siebten Spiel und gleichzeitig die 17. Niederlage in einem Ligaduell mit den Nordseestädtern in Folge. Dabei sollte doch im zweiten Duell mit den Pinguins innerhalb von fünf Tagen eigentlich alles besser laufen als noch bei der 0:2-Niederlage am vergangenen Samstag.

Nach sechs Niederlagen zum Auftakt sollte in Bremerhaven endlich der erste Saisonsieg gelingen. Den Pinguinen drohte bei einer Niederlage ein DEL-Negativ-Rekord. Denn noch nie in der 26-jährigen DEL-Geschichte hatte ein Team nach sieben Spieltagen null Punkte auf dem Konto. Seit Donnerstagabend sind die Krefelder jetzt Träger dieses unrühmlichen Rekords.

Mihails Svarinskis musste seine Mannschaft deutlicher umbauen, als er es ursprünglich vorgesehen hatte. Dass Alexander Blank aufgrund einer wichtigen Klausur nicht im Kader stand, war bekannt. Zusätzlich fiel jedoch Leon Niederberger kurzfristig aus (krank). Christian Bull und Artur Tyanulin sind weiterhin aufgrund ihrer Verletzungen derzeit keine Kandidaten für einen Kaderplatz. Dafür kehrte der zuletzt aussortierte Nikita Shatsky in Bremerhaven nach seiner Denkpause wieder aufs Eis zurück bei den Pinguinen.

Lessio trifft früh zur Führung
für die Gäste

Auf dem Eis legten die Gäste einen guten Start hin. Tom-Eric Bappert verpasste ein Zuspiel von Philipp Kuhnekath nur knapp (4.).  Doch kurz darauf durften die Schwarz-Gelben jubeln. Ein Schuss von Verteidiger Daniil Valitov sauste am Kasten der Hausherren vorbei. Den Abpraller sicherte sich der Russe höchstselbst, passte den Puck mit der Rückhand vor das Tor, wo Lucas Lessio am langen Pfosten freistehend einschießen konnte zur Führung. Kurz darauf scheiterte Patrick Klöpper an Bremerhavens Schlussmann Tomas Pöpperle, der für den in dieser Saison bislang so souveränen Brandon Maxwell im Tor stand. Die Partie kippte, als die Pinguine mit einem Mann mehr auf dem Eis eigentlich den Zug zum gegnerischen Tor suchen sollten. Doch ein kapitaler Fehler von Lessio, der auf Höhe der Mittellinie den Puck verlor, brachte Niklas Andersen in Position, der allein vor Pinguine-Torwart Sergei Belov die Nerven behielt und zum Ausgleich einschob (10.). Zwei Minuten später brachte Maxime Fortunus die Nordseestädter dann mit einem platzierten Schuss in Führung (12.).

Urbas trifft Valitov mit
dem Puck voll im Gesicht

Es folgte eins der schlechsten Drittel in dieser Saison von den Krefeldern. Stanislav Dietz war es, der in Überzahl traf. Danach legte Ziga Jeglic einen Punkt aus fast unmöglichem Winkel unter die Latte des Tores von Belov. Als dann auch noch Miha Verlic im kurzen Eck zum 5:1 traf, verließ Belov seinen Kasten für Ersatzmann Marvin Cüpper (34.). Nach einem Bandencheck von Jeglic gegen Martins Karsums ließen Constantin Braun und Co. kurz darauf die Fäuste fliegen. Doch auch die doppelte Überzahl nach Strafe gegen Jeglic (Spieldauer) und Michael Moore konnten die Pinguine nicht zu einem Torerfolg nutzen. Ein frustrierter Niklas Postel sagte nach dem Drittel: „Wir spielen zu unkonzentriert und machen in den falschen Momenten die Fehler. Dann kriegen wir so ein Ei in Unterzahl und treffen halt selber in Überzahl nicht. Wir brauchen Leute, die da vorangehen können.“

Und im Schlussabschnitt wurde es dann tragisch. Valitov hatte beim Schuss von Jan Urbas den Puck ins Gesicht bekommen und musste stark blutend im Mundbereich das Eis verlassen. Nach kurzer Zeit auf der Bank, wurde der Verteidiger vom Mannschaftsarzt der Hausherren in die Kabine begleitet. Der 20-Jährige musste ins Krankenhaus gebracht werden. Nach Informationen von MagentaSport soll Valitov einen Bruch des Unterkiefers erlitten haben. Auf dem Eis trafen beide Teams durch Urbas und Ivan Petrakov noch je einmal zum 2:6-Endstand aus Sicht der Pinguine.